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2052 Unterschriften für die Verlängerung des GAV

6. Verhandlungsrunde zum GAV der grafischen Industrie

 

Das Mandat ist mir überragender Deutlichkeit bestätigt worden: Nach der 4. Verhandlungsrunde hatten die Gewerkschaften die Petition «Nein zur Arbeitszeitverlängerung und Nein zur Kürzung der Zuschläge für Nacht- und Sonntagsarbeit – und Ja zur Verlängerung des aktuellen GAV ohne Abstriche» in den Druckbetrieben zirkulieren lassen. Das Echo war überwältigend: In weniger als einem Monat haben rund 2100 Kolleginnen und Kollegen in 90 Betrieben die Petition unterschrieben. Zu Beginn der 6. Verhandlungsrunde übergaben syndicom und Syna dem Viscom die bis zum Vorabend von 2052 KollegInnen unterstützte Petition. Im Verlauf des Tages trafen aber noch weitere Unterschriftenbogen ein und es ist auch weiterhin möglich, die Petition zu unterschreiben.


Die Wirkung blieb nicht aus. Für einmal blieb der Verhandlungstonfall auch auf Seiten der Arbeitgebenden ungewöhnlich gemässigt. So sieht der Viscom zwar ein, dass es dem Image der Branche zugute käme, wenn mehr Betriebe dem Lohngleichheitsdialog beitreten würden. Doch sozialpartnerschaftliche Kontrollen der Lohngleichheit lehnt er immer noch strikte ab. Dennoch gab es Zugeständnisse für verbindlichere Formulierungen im bestehenden GAV und man ist bereit die grossen Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern in der grafischen Industrie untersuchen lassen. Keine Einigung gab es bei der Regelung der reinen Nachtarbeit innerhalb des GAV. Es werden also weiterhin betriebliche Abkommen nötig sein. Skandalös ist die Weigerung des Viscom, die Temporärangestellten dem GAV zu unterstellen. Man will nicht einmal die im GAV für Temporärangestellte festgeschrieben Mindestlöhne garantieren (der tiefste beträgt gerade mal 16 Franken und 46 Rappen pro Stunde!).


Einverstanden war der Viscom mit der Einsetzung einer Arbeitsgruppe für die Erarbeitung eines Frühpensionierungsmodells sowie mit der Einrichtung einer paritätischen Kommission zur Kontrolle der Einhaltung des GAV. Bemerkenswert hier der Kommentar von Thomas Gsponer, der die Einrichtung der Kontrollstelle als Quantensprung bezeichnete, weil in Zukunft jene Betriebe, die dem GAV unterstellt sind, dazu gezwungen seien, sich an den Vertrag zu halten, den sie selbst unterschrieben haben.


Gegen Ende des Tages konnte erfreulicher Weise die Vereinbarung für die Aus- und Weiterbildung unterschrieben werden. Auch im kommenden Jahr werden PBS und Helias.ch sich der beruflichen Qualifikation der Arbeitnehmenden in der Branche annehmen können.
Zum Schluss präsentierte der Viscom sein letztes «letztes „Angebot“» zum Thema Arbeitszeitverlängerung/Zuschlagskürzung, das den vorangegangenen glich wie ein Ei dem anderen: Der Unternehmensverband besteht weiterhin auf einer Arbeitszeitverlängerung und auf einer Senkung der Zuschläge. Die Mitglieder von syna werden darüber in der ersten Dezemberwoche Stellung nehmen, jene von syndicom an der Branchenkonferenz vom 8. Dezember in Bern. Alle sind eingeladen, sich informieren zu lassen. Kommt zahlreich und entscheidet über eure Zukunft! Anmeldung Opens internal link in current windowhier klicken

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