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Am 7. März 2015 alle nach Bern

Das Thema Lohngleichheit kann einen langweilen. Seit 33 Jahren ist in der Bundesverfassung verankert, dass Frauen für gleich­wertige Arbeit den gleichen Lohn bekommen müssen wie ihre männlichen Kollegen. Eine Selbstverständlichkeit ei­gentlich! Fakt ist: Auch heute verdienen Frauen rund 20 Prozent weniger als Männer. Damit werden den Frauen 7,7 Milliarden Franken jährlich unterschlagen. Dies wird alljährlich wiederkehrend bedauert und zerredet. Ändern tut sich aber nichts.

 

Neuerdings gibt es für diese illegale Situation aber ganz neue Erklärungsansätze von Seiten der Arbeitgeber. So liess Arbeitgeber-Chef Müller letzten Frühling verlauten, die Lohndifferenz sei auf die innere Einstellung der Frauen zurückzuführen. Sie seien nicht bereit, höhere Anstrengungen auf sich zu nehmen. Mit anderen Worten, die Frauen sind einfach zu faul und verdienen deshalb berechtigterweise weniger. Zeigen wir diesen Herren, dass wir unbequem sein können. Zeigen wir es ihnen mit einem Grossaufmarsch in Bern am 7. März.

Rentenklau in Milliardenhöhe

Im bundesrätlichen Abbaupaket zur Altersreform 2020 wird die Gleichstellung auf besonders originelle Weise ausgelegt. Wenn die Frauen schon ein Leben lang weniger verdienen, den Hauptanteil der unbezahlten Arbeit leisten und dann auch noch die Frechheit haben, älter zu werden als die Männer, sollte ihnen doch wenigstens das Rentenalter erhöht werden. Das ist Gerechtigkeit, die sich erklären lässt. Mit der sofortigen Erhöhung des Rentenalters werden die Renten der Frauen um 1,1 Mrd. pro Jahr gekürzt. Dies ist aber nur einer der Abbauschritte in diesem Paket. Der Umwandlungssatz der Pensionskassenrenten soll von 6,8 auf 6 Prozent gesenkt werden. Dies dann auch bei den Männern. Das Ganze will man durch die Erhöhung von Lohnabzügen und Mehrwertsteuer ausgleichen. Der Bund will sich zudem aus der Finanzierung der AHV weitgehend zurückziehen, just in dem Moment, da die AHV aufgrund der demografischen Entwicklung mehr Geld braucht.

Wir wollen mehr – und zwar jetzt!

Wenn wir am 7. März zahlreich auf dem Bundesplatz demonstrieren, machen wir klar, dass die Gewerkschaften keine Kürzungen bei der AHV akzeptieren. Diese Demo geht nicht nur die Frauen etwas an. Wenn wir es schaffen, den Bundesplatz zu füllen, ist es ein starkes Zeichen dafür, dass die Gewerkschaften kämpfen:

• Für gerechte Löhne
• Für eine starke AHV
• Für eine partnerschaftliche Verteilung der unbezahlten Arbeit zwischen Männern und Frauen

Deshalb rufe ich euch alle auf, am 7. März 2015 nach Bern zu kommen.

 

Bernadette Häfliger Berger, Vizepräsidentin syndicom


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