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Gesundheit geht vor

Der 13. Juni 2022 ist ein Schlüsseldatum für alle Arbeitnehmenden. An ihrer 110. Konferenz hat die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) nämlich das Recht auf sichere und gesunde Arbeitsbedingungen in ihre Erklärung über grundlegende Rechte und Prinzipien bei der Arbeit aufgenommen.

«Das ist ein Fortschritt von historischem Zuschnitt», schreibt Owen Tudor, stellvertretender Generalsekretär des Internationalen Gewerkschaftsbunds, in der jüngsten Ausgabe des syndicom-Magazins. «Die Gewerkschaften müssen die Gelegenheit bestmöglich nutzen. Und sicherstellen, dass niemand sterben muss, weil er einfach seinen Lebensunterhalt verdient.»

Dem wichtigen Thema Gesundheit am Arbeitsplatz ist das Dossier des Magazins gewidmet. Der Journalist Oliver Fahrni erinnert an die Todesfälle von Arbeitsmigranten auf den Baustellen für die Stadien und Infrastrukturen der nächsten Fussball-WM in Katar. Er spricht auch über den – noch nicht gewonnenen – Kampf in der Schweiz um gesunde Arbeit und für die Anerkennung von arbeitsbedingten Gesundheitsschäden durch die Versicherungen. Ausserdem befasst sich das Dossier mit dem neuesten Bericht der ILO über die Arbeitsbedingungen – der erste seit der Pandemie – und mit den Gesundheitsgefahren in der Selbstständigkeit und in der Plattformarbeit. Gewerkschaftssekretärin Valentina Smajli erklärt, wie ihre Diplomarbeit eine Gelegenheit darstellte, um die Arbeitsbedingungen bei cablex unter die Lupe zu nehmen. Ihre Erkenntnisse flossen sogar in den neuen GAV ein. Eine Studie schliesslich zeigt die Gesundheitsprobleme der Busfahrer:innen auf, die dem Stress im Strassenverkehr und einem hohen Arbeitsrhythmus ausgesetzt sind.
Wie Marina Carobbio im Gasteditorial schreibt, wird dieser Kampf auch im Parlament geführt. «Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz müssen eine nationale Priorität aller Akteur:innen werden, angefangen bei der Politik.»

Der nächste Kampf findet am 25. September statt. Wir sind aufgerufen, NEIN zur Reform AHV 21 zu sagen, weil sie die Frauen benachteiligt und dem Rentenalter 67 für alle die Türe öffnet, wie Patrizia Mordini, Leiterin Gleichstellung bei syndicom, und Gabriela Medici vom SGB, im Gespräch erläutern.
Das Ganze gehört zu einem Konzept wirtschaftlicher Produktivität, das stark frauenfeindlich ist und Frauen seit jeher ins Haus verbannt und auf die Familien- und Betreuungsarbeit beschränkt hat, so die Vortragende Laetitia Vitaud im Interview mit Muriel Raemy.

Weitere Themen im Magazin sind der Gesamtarbeitsvertrag von Smood, die Tarife von freiberuflich tätigen Journalist:innen, die Urheberrechte von ProLitteris, die Rückkehr der Google-Mitarbeitenden ins Büro und die Studie der Eidgenössischen Kommission für Frauenfragen, die zeigt, dass Frauen die grossen Verliererinnen der Pandemie sind.

 

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