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Branchenkonferenz grafische Indistrie: Resolution gegen die Arroganz der Tamedia

In Biel diskutierten die Teilnehmenden der Branchenkonferenz über die Folgen der Digitalisierung für die Grafische Industrie und den Verpackungsdruck. Doch ebenso sehr beschäftigten sie sich mit den Arbeitskämpfen in den Druckzentren von Zürich, Bern und Bussigny, wo den Beschäftigten nach dem Austritt von Tamedia aus dem Arbeitgeberverband viscom schlechtere Arbeitsbedingungen drohen. Zur Unterstützung der Mitarbeitenden und der Betriebskommissionen beim größten Zeitungsdrucker der Schweiz verabschiedete die Branchenkonferenz eine Resolution, deren Wortlaut wir hier wiedergeben.

 

Bis heute lehnten die Betriebskommissionen erfolgreich separate Verhandlungen über die Arbeitsbedingungen an jedem einzelnen Druckstandort ab. Sie konnten durchsetzen, dass am 9. September 2016 ein gemeinsames Treffen der drei Betriebskommissionen mit der Unternehmensleitung von Tamedia in Bern stattfand.

 

Bei diesem Treffen ging es um die zukünftigen Arbeitsbedingungen an den drei Druckstandorten Zürich, Bern und Lausanne.Die Betriebskommissionen beharrten darauf, dass der GAV für die Grafische Industrie die Grundlage für alle Gespräche sein muss und dass Tamedia den aktuellen GAV zuerst verbindlich unterschreibt. Letzteres wird von der Unternehmensleitung von Tamedia nach wie vor abgelehnt, da sie «im Korsett» des GAV zu wenig Spielraum habe.

 

An diesem Treffen erklärte die Unternehmensleitung von Tamedia auch, dass sie die 42-Stunden-Arbeitswoche in allen Druckzentren einführen will. Tamedia will den GAV nicht unterzeichnen, sondern einzig die Diskussion initiieren, um die 42 Stunden einzuführen, wie es der  gleiche GAV auch ermöglichen würde. Das ist pure Arroganz! Und noch mehr: Tamedia will die 42-Stunden-Woche ohne Gegenleistungen durchsetzen und jedes Jahr die Arbeitsbedingungen revidieren können.

58 Millionen Fr. in 6 Monaten genügen den Aktionären nicht!

In den ersten sechs Monaten 2016 hat Tamedia einen Gewinn von 58 Millionen Franken erzielt. Aber für die Aktionäre ist das nicht genug. Sie wollen noch mehr für sich und deshalb die Kosten auf dem Buckel der ArbeitnehmerInnen reduzieren. Es ist inakzeptabel, dass Tamedia, die exorbitant hohe Gewinne erzielt, den GAV nicht einhalten will. Die Belegschaften der drei Druckzentren können nicht dauernd unter einem solchen Druck und in einer solchen Unsicherheit arbeiten.

Stoppen wir die Arroganz der Tamedia! Kein Abschluss von betrieblichen Vereinbarungen, wenn Tamedia nicht gleichzeitig verbindlich den GAV unterzeichnet!

Die Branchenkonferenz erklärt sich zudem solidarisch mit den JournalistInnen der Tribune de Genève und von 24 Heures, die von Rationalisierungsmassnahmen betroffen sind. Zur Steigerung des Profits will Tamedia dort 24 Kündigungen aussprechen. Gemeinsam werden wir in den Redaktionen und in der Produktion für den Erhalt von Arbeitsplätzen und für gute Arbeitsbedingungen bei Tamedia kämpfen.

Gewinne in die Taschen der Aktionäre und die KollegInnen auf der Strasse? Wir sagen BASTA!

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