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Die Journalisten der Westschweizer Medien halten nicht still

In Genf und Lausanne demonstrieren heute die Redaktionen der Westschweizer Zeitungen gegen die Aufkündigung des Gesamtarbeitsvertrags durch die Verleger in der Romandie. Die Journalistinnen und Journalisten der Genfer Tageszeitung «Tribune de Genève» begeben sich um 11 Uhr gemeinsam zum Redaktionssitz von «Le Temps», wo der Direktorin und Westschweizer Verlegerpräsidentin Valérie Boagno ein Protestschreiben übergeben wird. In Lausanne demonstrieren die Redaktionen von 13:30-14:30 vor dem Edipressegebäude (Herausgeberin u.a. von «24heures» und «Le matin»).

©Yves Sancey

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syndicom unterstützt die aufgebrachten Redaktionen in ihrem Protest gegen diesen Affront durch die Arbeitgeber. Eben erst haben Tamedia und Ringier, die beide durch die Übernahme zahlreicher Zeitungen die Verlagslandschaft in der Romandie massgeblich mitbestimmen, ihre hervorragenden Jahresabschlüsse bekannt gegeben. Jetzt wird mit der Krise argumentiert, dass Mitarbeiterrechte und Löhne beschnitten werden.

Der vertragslose Zustand, der in der Deutschschweiz und im Tessin seit 2004 andauert, hat zu Lohndumping und Qualitätsabbau in den Redaktionen geführt. Nicht zuletzt aufgrund dieser Erfahrungen solidarisieren sich auch mehrere Redaktionen aus der Deutschschweiz mit dem Protest ihrer Kolleginnen und Kollegen ennet des Röstigrabens.

syndicom schliesst sich den Protesten in der Überzeugung an, dass sich die Schweizer Medienschaffenden jetzt gemeinsam für ihre Rechte zur Wehr setzen müssen. Die Journalistengewerkschaft kämpft seit 2004 gemeinsam mit den anderen Berufsverbänden um einen nationalen Gesamtarbeitsvertrag für alle Schweizer Redaktionen und erinnert daran, dass ohne GAV keine Friedenspflicht besteht und die Journalistinnen und Journalisten ihre Arbeit niederlegen können.


Die von den Medienleuten durch ihre Arbeit garantierte freie Meinungsbildung ist ein unabdingbares Gut in einer funktionierenden Demokratie. Auch deshalb ist es für die Journalistinnen und Journalisten wichtig, für geregelte Arbeitsverhältnisse und den Schutz der Arbeitnehmenden vor der selbstherrlichen Arroganz der Verlagshäuser zu kämpfen.

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