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Die Post floriert, das Kader profitiert. Und das Personal?

Die Konzernleitung der Post verkündet an ihrer Medienkonferenz zur Bilanz 2015 eine doppeldeutige Botschaft. Einerseits legt die Post in einem rasant wandelnden Umfeld noch zu. Gleichzeitig soll das Poststellennetz konsequent ausgedünnt werden.

 

syndicom fordert die Post und ihre Tochtergesellschaften auf, zukünftig nicht auf Personalabbau und Lohndruck zu setzen. Vom guten Geschäftsgang soll schliesslich nicht nur das Kader, es sollen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter profitieren.

7 Millionen mehr Gewinn

Bei einem stabilen Konzerngewinn von 645 Millionen Franken (+7 Millionen) ist die Post ein gesundes Unternehmen, das zuversichtlich in die Zukunft blicken kann. Trotz sinkendem Ertrag konnte der Gewinn gesteigert werden. Zu diesem guten Ergebnis haben vor allem die 54 420 MitarbeiterInnen der Schweizerischen Post beigetragen.

Wachstum = Stellenabbau?

Die Ankündigung, dass die Post «konsequent ihre Dienstleistungen und Zugangspunkte» weiterentwickeln will, löst aus Arbeitnehmersicht Unbehagen aus. Im letzten Jahr wurden 550 Vollzeitstellen gestrichen.

Es kann nicht sein, dass Weiterentwicklung mit Stellenabbau und zusätzlichem Druck auf die Arbeitsbedingungen einhergeht. Im Gegenteil: Die Mitarbeitenden verdienen besondere Wertschätzung für ihre tägliche Leistung in einem Umfeld, das von Optimierungsdruck und Auslagerungen geprägt ist (man denke an die Wagenführer).

24% mehr fürs Kader

Die Vergütung des obersten Kaders nahm um 24 Prozent zu, die tiefen Löhne stagnierten. Die Post muss ihre Verantwortung als soziale und faire Arbeitgeberin gegenüber ihren Angestellten wahrnehmen. Ein «sozialverträglicher» Abbau von Stellen reicht nicht aus. Den Mitarbeitenden, welche in den nächsten Jahrzehnten das Unternehmen mittragen werden, muss eine Zukunftsperspektive gegeben werden. Dies bedeutet, dass in das Personal investiert werden muss. Die Mitarbeitenden sollen gleichmässig am Gewinn beteiligt werden.

Spätestens bei den kommenden Lohn- und GAV-Verhandlungen wird sich zeigen, ob die Post auch wirklich bereit ist, ihre soziale Verantwortung wahrzunehmen. (syndicom)

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