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Integration kann das Betriebsklima verbessern

Wie sieht der steinige Weg der beruflichen Reintegration konkret aus? syndicom fragte bei der GEWA-Stiftung für berufliche Integration nach und sprach mit Betreuenden und Betroffenen über ihren Alltag.


Sein Job sei nicht einfach, sagt Andreas Herrmann. Der 50-Jährige, ein ehemaliger Postangestellter, ist Eingliederungsfachmann bei der GEWA, der Stiftung für berufliche Integration. Er betreut psychisch erkrankte Personen mit dem Ziel, sie wieder in den Ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. Sie werden von der Invalidenversicherung zur GEWA vermittelt, haben oft ein Arbeits- und ein Belastbarkeitstraining hinter sich. Als nächsten Schritt absolvieren die meisten ein Praktikum von drei Monaten, das im besten Fall einmal um weitere drei Monate verlängerbar ist. Dann müssen sie eine Stelle finden. So wollen es die Fristen der IV. Insbesondere für Leute über 50 und im Bereich der seriell-repetitiven Tätigkeiten ist es laut Herrmann sehr schwierig, einen Arbeitsplatz zu finden.

Grosse Firmen wie die Post haben Programme entwickelt, die darauf ausgerichtet sind, zunächst die eigenen Angestellten mit Problemen im Betrieb zu behalten. Ganz aussichtslos ist die Suche allerdings nicht: Die Erfolgsquote seiner Abteilung liege bei über 40 Prozent, was sehr gut sei.

Die Akquise von Arbeits- und Praktikumsplätzen macht Andreas Herrmann meist per Telefon. Er erstellt zunächst mit den KandidatInnen ein Jobprofil und macht dann die Unternehmen auf die Vorteile der Integration aufmerksam: «Sie ist gut für das Image und kann das Betriebsklima menschlich positiv beeinflussen.» Nebst einzelnen grossen Firmen ist auch mancher kleinere Betrieb zur Zusammenarbeit bereit.

Andreas Herrmann weiss, dass das Verständnis grös­ser ist, wenn die zuständigen Personen selber im privaten Umfeld mit psychischen Schwierigkeiten oder Behinderung konfrontiert sind. Auch er kennt die Anliegen der Integration aus der eigenen Familie – eins seiner vier Kinder hat ein Down-Syndrom.

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