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Post: Gewinn soll für Grundversorgung verwendet werden!

An der heutigen Bilanzmedienkonferenz hat die Post ein sehr solides Ergebnis präsentiert: Satte 420 Millionen Franken Gewinn wurden erwirtschaftet und dies trotz den Rückstellungen im Rahmen des PostAuto-Skandals. Trotz diesem Ergebnis reduziert die Post weiterhin ihr Engagement in der Grundversorgung und schliesst laufend Poststellen. Die politischen Entscheide und der Bevölkerungswille werden weiter ignoriert.

An der heutigen Bilanzmedienkonferenz wurde auffällig oft die grosse Leistung des Personals ins Zentrum gestellt. Es ist kein Zufall, dass die Konzernleitung versucht, die bei der Bevölkerung beliebte Belegschaft ins Zentrum zu rücken. Denn die Popularität der Führungskräfte dürfte auf einem Tiefpunkt sein. Dieses Lob kontrastiert mit dem letztjährigen Stellenabbau von über 1000 Arbeitsplätzen.

Trickserei zu Ungunsten von PostNetz
Die Post begründet den Poststellenabbau mit dem Defizit, das sie selbst künstlich kreiert, und mit dem Rückgang der Kundenkontakte in den Poststellen. Dabei löst sie diese Rückgänge mit Poststellenschliessungen ja selbst aus. Bezeichnend dafür ist, dass der Kundenrückgang prozentual tiefer ist als die Dimension des Poststellenabbaus.

Und das Defizit von PostNetz zeigt einzig, dass die Abgeltung der anderen Bereiche zu tief ist. Denn PostNetz bietet zum allergrössten Teil die Produkte der anderen Bereiche an. Damit überwälzt die Post die Kosten an PostNetz, während sie die Gewinne in den anderen Bereichen wachsen lässt.

Die Post schiebt die Unzufriedenheit mit dem Poststellen-Abbau auf sentimentale Gründe der Bevölkerung. Wie unsinnig das ist, zeigt die deutlich tiefere Kundenzufriedenheit mit den Post-Agenturen. Die Kunden vermissen ganz offensichtlich den Service der Poststellen. Poststellen haben dann eine Zukunft, wenn die Post sie wieder als Visitenkarte für ihre Produkte versteht. Dazu gehört auch, dass weitere Produkte von PostFinance integriert werden.

Digitale Entwicklung stärken – Belegschaft einbinden
syndicom begrüsst den Willen der Post, sich in eine digitale Zukunft zu entwickeln. Das Versprechen, die Belegschaft in diese Transformation einzubinden, muss allerdings noch eingelöst werden. Dazu gehört, dass der Austausch mit den Gewerkschaften und VertreterInnen der Belegschaft etabliert wird.

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