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Post testet neue Profile fürs Schalterpersonal

Unter dem Namen «Weiterentwicklung PV» lanciert die Post in verschiedenen Regionen Pilotprojekte in Poststellen. Im Fokus stehen die Ausweitung der Öffnungszeiten, differenzierte Aufgabenprofile für das Schalterpersonal und eine Straffung des Sortiments an Drittprodukten. Im Rahmen einer Begleitgruppe beteiligen sich aktive syndicom-Mitglieder aus dem Bereich Poststellen/Verkauf (PV) an der Auswertung dieser Pilotprojekte. 

 

Letzten Sommer brach eine heftige mediale Kritik am «Verkaufsdruck» in den Poststellen aus. Verschiedene Post-Angestellte schilderten gegenüber JournalistInnen, dass die hohen Verkaufsziele eine grosse Belastung seien. Ein Kurz-Umfrage der Gewerkschaft syndicom beim Schalterpersonal in den Kantonen Aargau, Bern und Zürich brachte ebenfalls eine klare Rückmeldung: Ja, der Verkaufsdruck ist hoch und macht vielen zu schaffen.

Mit dem Hinweis auf die hohen Zufriedenheitswerte in ihrer Personalumfrage hat die Post diese Kritik immer relativiert. Doch in der Fachkommission des Bereichs (FaKo PV) war das Thema Verkaufsziele in den letzten Jahren vermehrt auf der Traktandenliste. «Als Mitglied des Bereichsvorstandes PV habe ich die Thematik Verkaufsdruck in der FaKo PV und an mehreren ergebnisoffenen Workshops mit den Bereichsverantwortlichen der Post eingehend diskutiert», stellte der Poststellenleiter Carlo Mächler in einem Interview mit der syndicom-Zeitung im Januar 2015 fest.

Poststellen werden «weiterentwickelt»

Diese Workshops waren auch die Grundlage für die Ausarbeitung von konkreten Massnahmen, wie das Geschäft in den Poststellen weiterentwickelt werden soll. Im Februar orientierte die Post darüber, dass mit Pilotprojekten in verschiedenen Regionen evaluiert wird, ob zum Beispiel die Öffnungszeiten ausgedehnt und den Kundenbedürfnisse besser angepasst werden könnten. Weiter soll erprobt werden, ob mit der Aufteilung in sogenannte «Beratungsgeschäfte und Transaktionsgeschäfte» verschiedene Aufgabenprofile für das Schalterpersonal geschaffen werden könnten. Das würde die Teamarbeit verstärken und den direkten Verkaufsdruck für einzelne Mitarbeitende mildern.

Aber auch das Sortiment an Drittprodukten, die Führungsstrukturen, systematische Zielsetzungen und die Möglichkeit für zusätzliche Dienstleistungen im Online-Handel soll überprüft werden.

Begleitgruppe eingesetzt

Die ersten Pilotprojekte sind bereits im April gestartet. Gleichzeitig wurde eine Begleitgruppe mit VertreterInnen von syndicom und Transfair eingesetzt. In dieser Gruppe informieren die Verantwortlichen der Post regelmässig über den Stand der Projekte. Zudem soll der gegenseitige Austausch intensiviert und gepflegt werden. Ein erstes Treffen hat bereits am 23. April 2015 stattgefunden. Thematisiert wurden dabei auch der Pilotversuch mit bereinigtem Drittproduktesortiment sowie die Pilotierung von kundenorientierten Öffnungszeiten in acht Gebieten.

Aus Sicht von syndicom ist erfreulich, dass beim Projekt «Öffnungszeiten» die Kundenbedürfnisse und nicht Kosten­optimierungen im Zentrum stehen. Wenn im Herbst die ersten Auswertungen der Versuche vorliegen, wird die Post entscheiden, was definitiv umgesetzt wird. Dank der Mitarbeit der syndicom-VertreterInnen in der Begleitgruppe können so die Interessen der Mitarbeitenden direkt eingebracht werden.

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