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PostFinance – 500 Stellen sollen bis 2020 abgebaut werden

Im Rahmen des Abbauprojektes «Victoria» müssen 1000 betroffene Personen um ihre Stelle bangen. PostFinance will 500 Vollzeitstellen bis 2020 ersatzlos streichen. Bereits in diesem Sommer beginnt die Umsetzung des Abbaus. In diesem Rahmen findet ein Konsultationsverfahren statt.

© PostFinance

Managementfehler in der Geschäftsleitung
PostFinance hat es verpasst, die Transformation hin zum Digital Powerhouse frühzeitig anzugehen. Die Leidtragenden sind nun die Mitarbeitenden, welche ihre Arbeitsplätze verlieren. Die Zukunftsaussichten von PostFinance werden von der Geschäftsleitung offensichtlich als unsicher taxiert und der Verzicht auf den Retailvertrieb lässt ein weiteres Zusammenschrumpfen von PostFinance befürchten. syndicom verurteilt den Abbau in aller Schärfe und fordert PostFinance auf, in den Verhandlungen zu den begleitenden Massnahmen ihre soziale Verantwortung zu übernehmen.

Automatisierungschancen nicht antizipiert
Mit dem Argument, dass mit der Vereinfachung der Prozesse und dem Einsatz von technischen Hilfsmitteln weniger Personal gebraucht wird, hat PostFinance bereits im 2017 über 40 Vollzeitstellen gestrichen. Nun entlässt PostFinance weitere Angestellte. Diese Salamitaktik beim Personalabbau ist störend und zeigt auf, dass Chancen der Automatisierung nicht antizipiert wurden. syndicom verlangt einen finanziellen Effort von PostFinance für die Umschulung und Weiterbildung der betroffenen Mitarbeitenden.

Völlige Intransparenz
Statt umfassend zu kommunizieren, spielt PostFinance mit den Gewerkschaften ein Katz-und-Maus-Spiel und speist die Mitarbeitenden mit Halbinformationen ab. PostFinance lässt offen, welche Bereiche konkret betroffen sind und schürt so beim betroffenen Personal Unsicherheit. Für einen staatseigenen Betrieb, der sich seiner sozialen Verantwortung rühmt, ist das ein absolut unwürdiges Vorgehen, das das Vertrauensverhältnis in Frage stellt.

Konsultationsverfahren
Dass das Konsultationsverfahren in die Zeit fällt, in der viele betroffene Personen Ferien geplant haben, ist störend und zeigt die geringschätzende Haltung von PostFinance gegenüber dem Konsultationsverfahren und den Mitarbeitenden auf. syndicom wird trotzdem alles unternehmen, um zusammen mit den betroffenen Mitarbeitenden aktiv am Konsultationsverfahren mitzuarbeiten. Im Gegenzug ist PostFinance aber gefordert, die Eingaben der Mitarbeitenden ernst zu nehmen. Eine reine Alibiübung wie im letzten Jahr wird nicht akzeptiert werden.

 

Totalversagen der PostFinance-Führung

Der heute Morgen von PostFinance angekündigte Stellenabbau ist Ausdruck eines völligen Versagens der PostFinance-Führung. Betroffen vom Abbau sind hauptsächlich gut qualifizierte BetreuerInnen von Geschäftskunden und Personen aus den Operationscenter.

Zwei Gruppen sind hauptbetroffen vom Stellenabbau: Zum einen Personen, die Geschäftskunden individuell betreuen und qualitativ hohe Beratungsdienstleistungen bieten. Die zweite Gruppe von Betroffenen sind SachbearbeiterInnen. Das Management hat es offenbar nicht geschafft, PostFinance im Geschäftskundenbereich attraktiv genug zu positionieren. Zudem hat sie es verpasst, die SachbearbeiterInnen rechtzeitig im Rahmen der Digitalisierung auf künftige Aufgaben vorzubereiten.

Handeln statt jammern
In der Öffentlichkeit jammert die PostFinance-Führung über äussere Umstände wie die Einschränkung, die im Hypothekargeschäft besteht. Das zeigt, dass offenbar die falschen Personen in der Führung sitzen. Denn diese Einschränkung besteht seit eh und je und es ist politisch undenkbar, dass sich an diesem Umstand etwas ändert. Wer sich damit nicht arrangieren kann, ist fehl am Platz.

Die falsche Zukunftsstrategie, die mangelnde Weiterentwicklung des Personals und das Versagen im Geschäftskundenbereich sind Grund für diesen Abbau. Alles eklatante Führungsmängel, unter denen jetzt das Personal leidet.

PostFinance steht in der Pflicht
syndicom wird sich dafür einsetzen, dass möglichst viele Stellen erhalten werden können und die von einer Kündigung betroffenen Arbeitnehmenden eine Entschädigung erhalten, die über dem vorgesehenen Sozialplan liegt. Sie müssen für den vom Management verursachten Stellenverlust anständig entschädigt werden.

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