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Protest vor Tamedia-AktionärInnen

Rund 100 MitarbeiterInnen und Unterstützende haben heute Morgen vor der Aktionärsversammlung der Tamedia AG in Zürich an einer Kundgebung teilgenommen, die von der Gewerkschaft syndicom und dem Berufsverband impressum organisiert worden war. Sie forderten «Investitionen statt Dividenden!», denn wenn die vom Verwaltungsrat zur Ausschüttung beantragten 42,2 Millionen Franken ins Unternehmen investiert würden, wären sämtliche Sparprogramme unnötig. Auf den seit anfangs Jahr angekündigten Abbau von rund 50 Vollzeitstellen in Winterthur, Bülach, Stäfa, Lausanne, Genf und Bussigny könnte vollständig verzichtet werden! Und bei Entlassungen könnte ein Sozialplan auf Augenhöhe mit den Betroffenen und den Verbänden verhandelt, statt von der Geschäftsleitung angeordnet werden, wie das der sozialpartnerschaftlichen Tradition des Unternehmens entspricht.

© Patrick Gutenberg

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So beantragten syndicom und impressum an der Generalversammlung der Tamedia-AktionärInnen, die Dividenden nicht auszuschütten und sie stattdessen in die Arbeitsplätze sowie die Qualität der Produkte zu investieren. Wie aufgrund der Besitz- und Stimmenverhältnisse zu erwarten, wurde der Antrag klar abgelehnt (1600 Ja, 21'500 Enthaltungen und 9,8 Millionen Nein). Ein zweiter Antrag, der verlangte, die Vergütungsgrundsätze der Unternehmensleitung abzulehnen und deren Löhne und Vergütungen vom Gewinn unabhängig zu gestalten, wurde bei 512'000 Enthaltungen, 56'000 Ja-, und 9,25 Millionen Nein-Stimmen weit weniger deutlich abgelehnt: Erstmals wurde die Unzufriedenheit mit dem gierigen Geschäftsgebaren der Konzernleitung manifest.

syndicom und impressum werden sich weiterhin für den Erhalt der Arbeitsplätze einsetzen und die erneut angekündigten Sparprogramme von 62 Millionen Franken in drei Jahren bekämpfen. Tamedia ist dringend aufgefordert, endlich wieder mit den Sozialpartnern zu verhandeln! Gerade angesichts der jetzt ausgeschütteten Gewinnanteile müssen die angekündigten Entlassungen zurückgenommen und Lösungen gesucht werden, die dem wirtschaftlichen Erfolg des Medienkonzerns gerecht werden und diesen auch für die Zukunft sicherstellen. Dazu gehören selbstverständlich Sozialpläne, die mit Personalkommissionen, Gewerkschaften und Verbänden ausgehandelt werden – oder ganz einfach: ein Gesamtarbeitsvertrag.

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