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Studierende unterstützen die Abstimmungsvorlage „JA zum Buch“

Stellungnahme des Vorstandes des VSS, gestützt auf den Entscheid des Comité législatif vom 25. Januar 2012.

 

Der Verband der Schweizer Studierendenschaften (VSS) hat beschlossen, die Wiedereinführung der Buchpreisbindung zu unterstützen. Über die Vorlage wird am 11. März abgestimmt. Die Legislative des VSS hat sich im Interesse der Studierenden zu Gunsten eines breiten Angebots wissenschaftlicher Publikationen auch in Kleinstauflagen entschieden.

 

Die kleine Legislative des Verbandes hat Christian Wasserfallen (jf, Nationalrat und Präsident der WBK-N) auf der Contra-Seite und Danièle Lenzin (Co-Präsidentin syndicom) auf der Pro-Seite angehört. Nachdem die beiden ReferentInnen ihre jeweiligen Argumente präsentiert hatten, wurde ausführlich über die Einflüsse auf die Studierenden sowie auf die Vielfalt der Buchhandlungen diskutiert. Dabei überwogen schliesslich die Argumente für eine Buchpreisbindung und der VSS sprach sich für ein „Ja zum Buch“ aus.


Der VSS hat sich davon überzeugen lassen, dass eine Buchpreisbindung, also eine Festlegung des Endverkaufspreises eines Buches durch die/den VerlegerIn oder ImporteurIn, einen Einfluss auf ein Studium hat: wer auf der Suche nach Studienliteratur ist, braucht fachkundige Beratung sowie ein breites und vielfältiges Angebot. Die Buchpreisbindung schützt kleine Verlage und kleine Auflagen, was bei Studienliteratur aufgrund der teilweise sehr spezifischen Bücher oft der Fall ist.


Zwei Sektionen des VSS sind im Rahmen ihrer Dienstleistungsangebote an Buchhandlungsgenossenschaften beteiligt. Beide Genossenschaften haben sich in ihren jeweiligen Verhandlungen im Interesse eines breiten Angebots, gerade auch in Kleinstauflagen, auf die Position „Ja zum Buch“ und damit für die Buchpreisbindung ausgesprochen. Der VSS folgt insofern mit seinem Entscheid der Einschätzung der durch die Sektionen mit verantworteten Betrieben.


Überlässt man die Preisfestlegung den Grosshändlern, befürchtet der VSS eine negative Auswirkung auf das Angebot: die Breite geht verloren und Bestseller werden zu Spottpreisen angeboten, womit voraussichtlich einzig die grossen Discounter im Geschäft bleiben. Auch kann mit einer Buchpreisbindung sichergestellt werden, dass Bibliotheken spezielle Fachliteratur erwerben können und diese somit der breiten Bevölkerung zur Verfügung stehen. Statt horrende Preise zu bezahlen ist die Chance, dank tieferen Anschaffungspreisen ein breites Angebot zu präsentieren, für Bibliotheken höher.


Für Studierende ist es unabdingbar, dass die Bibliotheken ein breites Angebot an Fachliteratur anbieten können, ohne dass über teurere Erwerbspreise indirekt die Studienkosten steigen. Sollten Nachdrucke und Kleinstauflagen in ihrer Anschaffung massiv teurer werden, ist absehbar, dass die Kosten auf die Studierenden abgewälzt werden. Der VSS kritisiert die schon jetzt bestehenden versteckten Studiengebühren (z.B. überrissene Kopierkosten, ungleiche Bücherausleihkosten etc.), die in den Hochschulen erhoben werden.


Studierende haben von einer Wiedereinführung der Buchpreisbindung einen doppelten Vorteil: einerseits können sie auf eine qualitative Beratung zurückgreifen, andererseits haben sie dank den tieferen Preisen für Fachliteratur individuell und in der Gemeinschaft tiefere Kosten.


Der VSS unterstützt aus diesen Gründen die Wiedereinführung der Buchpreisbindung und spricht sich für ein „Ja“ am 11. März 2012 aus.

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