Unser Leitfaden für eine Berichterstattung ohne Sexismus
Wenn Medienschaffende Politik und Wirtschaft beobachten, beschreiben, hinterfragen, dient dies auch der Kontrolle der Macht. Leider tendieren die selber mächtigen Medien dazu, bestehende männliche Machtstrukturen abzubilden und fortzusetzen.
Manchmal mit dem Schlaghammer und ohne Rücksicht auf Persönlichkeitsrechte. Oft unauffälliger: Wenn es vor Wahlen darum geht, über Kandidierende zu berichten, ziehen Frauen den Kürzeren. Sie bekommen weniger Platz und Aufmerksamkeit, auch in Wissenschaft, Kultur und Sport. Die Untervertretung der Frauen zementiert die alten Machtstrukturen.
Subtiler und noch schwieriger zu bekämpfen ist die Diskriminierung durch stereotype Darstellung als schwächeres Geschlecht, als ihren Gefühlen ausgelieferte Wesen. Unter klischeehaften Messgrössen leiden auch Männer, die sich mit den tradierten Rollenmodellen immer weniger identifizieren und abfinden wollen.
Die Gesellschaft kommt nur weiter, wenn sie die binären Rollenmodelle überwindet. Als Gewerkschaft setzen wir uns auch für eine lebenswerte Gesellschaft ein. Unser Leitfaden für gendergerechte Berichterstattung in den Medien gibt Tipps, um aus der ungerechten und langweiligen Diskriminierungsfalle herauszukommen. Der Frauenstreik erfasst auch die Medien.
Stephanie Vonarburg