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Zweite Halbzeit im Match mit der Post

Rund 120 syndicom-Delegierte der drei Konzerngesellschaften der Post haben an einer Konferenz der ­Gewerkschaft in Bern die Positionen für die Wiederaufnahme der GAV-Verhandlung geklärt. 

Die 120 Delegierten der sogenannten «Teilsektoren-Konferenz» von syndicom sind mit schweren Aktentaschen nach Bern angereist: An über hundert regionalen Informationsveranstaltungen zum Zwischenergebnis der GAV-Verhandlungen haben die Basismitglieder der Gewerkschaft in den letzten Wochen 131 Forderungen und Anträge zuhanden der Delegierten formuliert.

«Diese Anträge widerspiegeln eine starke Basisdemokratie, aber auch die vielfältigen Probleme der Postangestellten im Alltag. Viele befürchten, dass der Druck in den Betrieben noch weiter zunehmen wird», kommentierte syndicom-Präsident Alain Carrupt zur Antragsflut. Der GAV müsse für diese Probleme und Befürchtungen möglichst gute und praktikable Lösungen anbieten.

respektvolle Debatte

Die Delegierten – alles Angestellte der drei Konzerngesellschaften der Schweizerischen Post – zeigten denn auch sehr viel Verständnis für die Anliegen ihrer Kolleginnen und Kollegen. Die tiefgreifenden Umstrukturierungen innerhalb der Post bedeuteten für das Personal eine grosse Belastung. Die Forderungen nach einem umfassenden Schutz, dem Abbau von Druck und Stress und einem Stopp der weiteren Flexibilisierung der Arbeitsbedingungen seien gerechtfertigt.

Die Angestellten könnten es nicht nachvollziehen, wenn die Post angesichts eines Gewinns von fast einer Milliarde Franken die Arbeitsbedingungen für das Personal verschlechtern würde. Die vielen eingereichten Detailanträge müssten aber gebündelt werden.

Einigung auf 10-Punkte-Programm

Es sei wichtig, dass für die Schlussphase der Verhandlungen die Reihen geschlossen seien und die Verhandlungsdelegation gestärkt antrete. Die Delegierten entschieden sich für ein 10-Punkte-Programm zu zentralen Bestimmungen im GAV: u. a. Ferien und Feiertage, betriebliche 5-Tage-Woche, Kündigungsschutz, Treueprämien. Zudem soll syndicom-Präsident Alain Carrupt in der Verhandlungsdelegation Einsitz nehmen und diese politisch unterstützen. Klar bleibe die Stossrichtung für die Verhandlungen: man werde zwar einen Umbau akzeptieren, aber keinen Abbau dulden.

Nach der Versammlung zogen rund 200 Delegierte und Gäste zu Fuss vor den Hauptsitz der Post in Bern. An einer symbolischen Aktion wurde von den syndicom-Verantwortlichen der Ball der Post wieder zugespielt, und die KundgebungsteilnehmerInnen pfiffen die zweite Halbzeit der GAV-Verhandlungen an. Die Sozialpartner legen nun fest, wie und wann die Verhandlungen wieder aufgenommen werden.

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