Post-Management macht Fehler – Personal bezahlt dafür
Gestern wurde bekannt, dass beim Post-Konzern und bei der PostFinance Stellenabbau, Entlassungen, Änderungskündigungen und massive Lohnreduktionen geplant sind. Davon betroffen sind hunderte von Personen. Ausserdem sollen auch mehrere grosse Standorte von PostFinance geschlossen werden. Einmal mehr ist das Personal einer Hauruck-Übung des Managements ausgesetzt. Bei einer verantwortungsvollen und vorausschauenden Unternehmensführung würden Entwicklungen vorausgesehen und eingeplant. Dann kann nämlich das Personal an der Entwicklung beteiligt und weiterentwickelt werden. Dies ist hier offensichtlich nicht der Fall. Entsprechend sind die Erwartungen von syndicom hoch, dass jetzt die Vorschläge der Belegschaft im Rahmen des Konsultationsverfahrens berücksichtigt werden.
Digitalisierung nicht antizipiert
Die Umwälzungen begründet die Post mit der Digitalisierung. Die kommt allerdings alles andere als überraschend, sondern läuft bereits seit Jahren. Die Postkonzern- und PostFinance-Führung haben es verpasst, gemeinsam mit dem Personal und den Gewerkschaften die Folgen dieser Entwicklung rechtzeitig zu diskutieren und gegebenenfalls auch abzufedern. Dies muss sich künftig ändern. Digitalisierung muss gemeinsam mit den Gewerkschaften bewältigt werden.
Konsultationsverfahren abwarten
Post und PostFinance sind nun verpflichtet, auf die Forderungen des Personals im Rahmen des Konsultationsverfahrens einzugehen. syndicom wird die entsprechenden Prozesse in Gang setzen, um das Personal an diesem Konsultationsverfahren zu beteiligen.
Schliessung von Standorten
Die PostFinance-Standorte in Kriens und Münchenstein sollen geschlossen werden. Ein Teil der Mitarbeitenden werden nach Zofingen verlagert. Ebenfalls wird das Kontaktcenter in St. Gallen aufgehoben und das Personal wie Spielfiguren nach Netstal verschoben. Die zunehmende Konzentration an weniger Standorten widerspricht der Idee, auch Arbeitsplätze der Bundesbetriebe in der Fläche zu erhalten.