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Der Post geht es weiterhin gut. Davon profitiert das Kader – Personal tritt an Ort

Bilanzmedienkonferenz 2016 der Schweizerischen Post

© die Schweizerische Post

Die Botschaft der Konzernleitung der Post zur Bilanz 2015 ist aus Arbeitnehmersicht doppeldeutig. Einerseits behauptet sich die Post in einem schwierigen Umfeld - auch dank dem grossen Einsatz der Mitarbeitenden. Gleichzeitig kündigt die Post einen konsequenten Umbau ihrer Dienstleistungen und Zugangspunkte an. Die Gewerkschaft syndicom fordert die Post und ihre Tochtergesellschaften auf, bei der Weiterentwicklung nicht auf Personalabbau und Lohndruck zu setzen. Vom guten Geschäftsgang soll nicht nur das Kader, sondern alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter profitieren.

Bei einem stabilen Konzerngewinn von 645 Millionen Franken (+7 Millionen) ist die Post ein gesundes Unternehmen, das zuversichtlich in die Zukunft blicken kann. Trotz sinkendem Ertrag konnte der Gewinn gesteigert werden. Zum guten Ergebnis in einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld haben vor allem auch die 54‘420 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Post in der Schweiz beigetragen. Die Ankündigung, dass die Post «konsequent ihre Dienstleistungen und Zugangspunkte» weiterentwickeln will, löst aus Arbeitnehmersicht Unbehagen aus. Im letzten Jahr wurden 550 Vollzeitstellen gestrichen. Es kann nicht sein, dass Weiterentwicklung gleichbedeutend ist mit weiterem Stellenabbau und zusätzlichem Druck auf die Arbeitsbedingungen. Angebracht wäre das Gegenteil: Wertschätzung für die tägliche Leistung in einem schwierigen Umfeld, das von Optimierungsdruck und Auslagerungen geprägt ist. Erinnert sei an dieser Stelle an die Auseinandersetzung um die Auslagerung der Buschauffeure an Subunternehmen.

Die Lohnschere im Konzern öffnet sich

Die durchschnittliche Vergütung des obersten Kaders nahm um 24% zu, währenddem die tiefen Löhne stagnierten. Für syndicom ist das Auseinanderklaffen der Löhne eine Gefahr der zunehmenden Digitalisierung der Arbeitswelt. Die Post muss ihre Verantwortung als soziale und faire Arbeitgeberin gegenüber Angestellten wahrnehmen. Ein «sozialverträglicher» Abbau von Stellen reicht in diesem Zusammenhang nicht aus. Die Post muss den Mitarbeitenden, welche in den nächsten Jahrzehnten das Unternehmen mittragen werden, eine Zukunftsperspektive bieten. Kurzfristig heisst das nichts anderes, als Investitionen in das Personal zu tätigen und die Arbeitnehmenden gleichmässig am Gewinn zu beteiligen. Bei den nächsten Lohn- und GAV-Verhandlungen kann die Post zeigen, ob sie bereit ist, ihre soziale Verantwortung hier zu übernehmen.

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