Keine Einigung bei den Lohnverhandlungen mit der Post
Die Lohnverhandlungen zwischen der Post und den Sozialpartnern sind gescheitert. Nun entscheidet die paritätische Schlichtungskommission über die Lohnmassnahmen 2025.
Im Dezember 2024 und Januar 2025 fanden Verhandlungen zwischen der Schweizerischen Post AG, der Gewerkschaft syndicom sowie dem Personalverband transfair über die Lohnmassnahmen 2025 für das Personal von Post CH und PostFinance AG statt. Weil das Lohnangebot der Post für syndicom inakzeptabel ist, konnte in den ordentlichen Lohnverhandlungen kein Ergebnis erzielt werden. Wie im Gesamtarbeitsvertrag vereinbart, wird nun die paritätische Schlichtungskommission eine Lösung erarbeiten. Die Kommission setzt sich zusammen aus je zwei externen Vertreter:innen der Gewerkschafts- und der Arbeitgeberseite sowie einer unabhängigen Präsidentin. Sie entscheidet endgültig über die Lohnmassnahmen per April 2025.
syndicom kritisiert die Haltung der Post – Schlichtungskommission muss korrigieren
Die Gewerkschaft syndicom fordert, dass die Post eine Lohnsumme zur Verfügung stellt, die allen Mitarbeitenden den vollen Ausgleich der Teuerung und des durchschnittlichen Einflusses der Krankenkassenprämienerhöhungen auf das Einkommen sowie eine Reallohnerhöhung ermöglicht. Dies umso mehr, als dass mit den Lohnmassnahmen der letzten Jahre nicht für alle Kolleg:innen mindestens der Kaufkrafterhalt sichergestellt werden konnte.
Manuel Wyss, Geschäftsleitungsmitglied von syndicom:
«Die Mitarbeitenden der Post leisten Tag für Tag Grossartiges, trotz wachsender Belastung und schwieriger Bedingungen. Es ist höchste Zeit, dass diese Leistungen auch in Form einer angemessenen Lohnerhöhung honoriert werden.»
Die diesjährige Forderung der Gewerkschaft syndicom steht aber auch in direktem Zusammenhang mit der hohen Arbeitsbelastung bei der Post – etwa bei PostNetz oder in der Zustellung. Gerade im Bereich Logistik-Services erhält syndicom von Mitarbeitenden seit Monaten Rückmeldungen über die permanent hohe Arbeitsbelastung in der Zustellung und Sortierung. Dabei geht es vor allem um die Länge der Touren, die Anzahl der Sendungen und die immer schwerer werdenden Pakete. So bestätigen auch verschiedene Umfragen der Gewerkschaft diesen Trend: Nicht zuletzt zeigte eine Auswertung eine Zunahme der krankheitsbedingten Absenzen und eine hohe Fluktuation bei den Post-Angestellten. Erst kürzlich hat die Post bekannt gegeben, dass sie während des Festverkehrs über 22 Millionen Pakete verarbeitet hat, 3,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Umso stossender ist das ungenügende Lohnangebot der Post im Rahmen der Verhandlungen. syndicom erachtet es als verpasste Chance der Postverantwortlichen, die Leistungen des Personals monetär zu honorieren und damit auch ein Zeichen der Wertschätzung zu setzen. Es liegt nun in den Händen der paritätischen Schlichtungskommission für eine Lohnerhöhung zu sorgen, die diesen Namen verdient.