Konsultationsverfahren bei PostFinance: Verbesserungen dank Einsatz der Mitarbeitenden und syndicom
Das Konsultationsverfahren zur Reorganisation «Pulse» ist abgeschlossen. Dank der Vorschläge von syndicom und engagierten Mitarbeitenden konnten die ursprünglich angekündigten 141 Kündigungen reduziert und weitere konkrete Verbesserungen für die Betroffenen erzielt werden. Trotz dieser Korrekturen lehnt syndicom den Stellenabbau weiterhin entschieden ab.
PostFinance hatte im Juni angekündigt, bis zu 141 Kündigungen und 73 arbeitsvertragliche Änderungen vorzunehmen. syndicom kritisierte diesen Abbau öffentlich und forderte im Konsultationsverfahren substanzielle Korrekturen. Auf Initiative der Gewerkschaft wurde die Frist verlängert. Dadurch erhielten die betroffenen Mitarbeitenden mehr Zeit, um sich einzubringen.
Das Resultat: PostFinance hat mehrere Anliegen übernommen, die sowohl von syndicom als auch aus der Belegschaft eingebracht wurden. Dazu zählen unter anderem ein freiwilliges Frühpensionierungsangebot, Korrekturen bei geplanten Teamumstrukturierungen, die Stärkung von Mentoring zur Wissenssicherung sowie eine differenziertere Betrachtung geplanter Assistenzlösungen. Zudem konnte die Anzahl Kündigungen um 11 reduziert werden.
Dass PostFinance zentrale Forderungen übernommen hat, ist dem Engagement der Mitarbeitenden und dem gewerkschaftlichen Einsatz zu verdanken. Das zeigt: Wer sich organisiert, kann etwas bewegen. Gleichzeitig bleibt die zentrale Kritik bestehen: Der Abbau von bis zu 130 Stellen bei einer gesunden, profitablen PostFinance ist aus gewerkschaftlicher Sicht nicht vertretbar.
Dominik Dietrich, Zentralsekretär syndicom:
Dass Vorschläge aus der Belegschaft und von syndicom Wirkung gezeigt haben, ist erfreulich. Doch wer strategisch in die Zukunft will, baut nicht im grossen Stil Personal ab. PostFinance verpasst die Chance, ihre Mitarbeitenden langfristig zu binden und ihr Wissen zu sichern.
Sozialverantwortung und politische Rahmenbedingungen
syndicom erinnert daran, dass PostFinance nach wie vor einer der profitabelsten Bereiche des Postkonzerns ist. Der geplante Abbau betrifft insbesondere Verwaltungsfunktionen in Bern. Für die direkt betroffenen Personen kommen Sozialpläne zur Anwendung, die mit den Sozialpartnern ausgehandelt wurden und gewisse Abfederungen ermöglichen. Für die Gewerkschaft bleibt es dennoch unverständlich, dass die öffentliche Hand als Eigentümerin keinen klareren Kurs gegen den Abbau vorgibt.
Zudem bleibt das strukturelle Problem bestehen: Das gesetzliche Kreditverbot schränkt die Geschäftsentwicklung von PostFinance massiv ein. syndicom fordert die Politik erneut auf, dieses überholte Verbot aufzuheben und PostFinance die nötigen Instrumente zu geben, um ihre öffentliche Rolle als sichere Bank mit Zukunft zu erfüllen.
syndicom begleitet die Betroffenen weiterhin
syndicom bleibt an der Seite der betroffenen Mitarbeitenden, mit individueller Unterstützung, gewerkschaftlicher Beratung und politischer Forderung nach sicheren Arbeitsplätzen im Service public.