Kritik an Massenentlassung bei Tamedia
Die Gewerkschaft syndicom kritisiert die heute von Tamedia angekündigte Massenentlassung und Schliessung der beiden Druckzentren in Lausanne und Zürich scharf. Rund 200 Vollzeitstellen in den Druckereien und 90 Stellen in den Redaktionen will das Medienunternehmen abbauen. Tamedia konzentriert sich einmal mehr auf Profitmaximierung, anstatt ihre soziale Verantwortung wahrzunehmen und in den Journalismus zu investieren.
syndicom fordert von Tamedia, die Unternehmensstrategie zu korrigieren, die Druckereien weiterzuführen, möglichst viele Stellen zu erhalten und den Sozialplan zu verbessern.
Stephanie Vonarburg, Vizepräsidentin und Leiterin Sektor Medien bei der Gewerkschaft syndicom, sagt:
«In den letzten 15 Jahren haben die Aktionär:innen der TX Group, Inhaberin von Tamedia, bei 2,2 Milliarden Gewinn mehr als 670 Millionen an Dividenden abgeschöpft. Zeitgleich hat Tamedia hunderte von Mitarbeitenden entlassen. Die TX Group ist weiterhin hochrentabel, diese Abbaupolitik ohne Rücksicht auf die Mitarbeitenden muss ein Ende haben.»
Michael Moser, Zentralsekretär Sektor Medien bei der Gewerkschaft syndicom, ergänzt:
«Tamedia zieht sich ohne wirtschaftliche Dringlichkeit aus dem Druckgeschäft zurück, um ihre Liegenschaften in Lausanne und Zürich teuer auf dem Immobilienmarkt zu verkaufen. Das ist inakzeptabel und für die Mitarbeitenden verheerend. Wir fordern, dass Tamedia ihre soziale Verantwortung wahrnimmt.»
syndicom ruft die Belegschaft von Tamedia auf, an den Personalversammlungen teilzunehmen und ihre Rechte wahrzunehmen. Zusammen mit den Personalkommissionen wird sich syndicom für den Erhalt der Stellen, die Verbesserung des Sozialplans und der Arbeitsbedingungen einsetzen. Alle Betroffenen können sich bei Fragen und Sorgen an syndicom wenden.