Post: neuer CEO
Im November tritt Pascal Grieder, designierter CEO der Schweizerischen Post AG, sein Amt an. syndicom erwartet, dass der neue Konzernleiter das Wohl der Angestellten ins Zentrum stellt, sich klar zur Sozialpartnerschaft bekennt und mit Nachdruck gegen Reallohnverluste und Stellenabbau vorgeht.
Mit der Ernennung von Pascal Grieder herrscht endlich Klarheit an der Post-Spitze. Aus Sicht der Angestellten ist zu begrüssen, wenn die Frage geklärt ist. Die Post ist ein zentraler Pfeiler der Schweiz, in wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und auch demokratiepolitischer Hinsicht.
Die Post und damit der neue CEO stehen vor grossen Herausforderungen
Matteo Antonini, Präsident der Gewerkschaft syndicom, formuliert erste Erwartungen:
«Wir erwarten vom neuen CEO der Post, dass er die Anliegen der Angestellten ernst nimmt und sich klar zur Sozialpartnerschaft bekennt. Die Zukunft der Post kann nur gemeinsam mit dem Personal gestaltet werden – mit guten Arbeitsbedingungen und einem starken Service public. Der neue CEO muss die bestehenden Gesamtarbeitsverträge als Grundlage der Sozialpartnerschaft anerkennen und für ihre Weiterentwicklung einstehen.»
Mit guten Arbeitsbedingungen und Löhnen gegen den Fachkräftemangel
Die Herausforderungen im Postkonzern sind gewaltig, gerade in personalpolitischer Hinsicht. So hat die Post Schwierigkeiten, Angestellte in der Logistik und im Personentransport zu finden. Die Lösung liegt in besseren Arbeitsbedingungen. Der Lohnzerfall in der Logistik muss endlich gestoppt werden. Die Reallöhne in der Postbranche lagen 2024 um 3,7 Prozentpunkte tiefer als im Jahr 2015. Hier hat die Post eine besondere Verantwortung mit ihrer starken Stellung im Markt, die Reallohnverluste aufzuholen (vgl. hier). Ebenso muss das Versprechen der Post, die Zahl der temporär Angestellten zu reduzieren, konsequent umgesetzt werden.
Innovation und Motivation statt Abbau in der Grundversorgung
Auch die Grundversorgung der Bevölkerung mit Postdiensten und im Zahlungsverkehr braucht besondere Aufmerksamkeit. Anstatt Poststelle um Poststelle zu schliessen, braucht es echte Motivation, die Netzöffnungsstrategie voranzutreiben. Mögliche Partner wie beispielsweise Gemeinden sind aktiv anzugehen. Die Gewerkschaft syndicom unterstützt die Absichten, den digitalen Bereich zu stärken, das darf aber nicht auf Kosten der Leistungen im Kerngeschäft geschehen. Die neuen digitalen Bereiche müssen rasch in die Gewinnzone geführt werden, um nicht das angestammte Geschäft zu belasten. Auch das Kerngeschäft (Brief und Paket) braucht Innovation, um konkurrenzfähig zu bleiben. Zudem braucht es klare Kante gegen das UVEK von Bundesrat Rösti, das den Service public auf die für Private unrentablen Geschäfte zurückwerfen und damit die Post zu einem Subventionsfall machen will.
Die Gewerkschaft syndicom reicht dem neuen Post-CEO Pascal Grieder die Hand, dass wir gemeinsam einstehen können für eine gut ausgebaute Grundversorgung der Schweiz mit Postdiensten und im Zahlungsverkehr. Abbau im Service public ist der falsche Weg.