Postabbau ist kein Zukunftsmodell – syndicom warnt vor Kahlschlag
Die neue Studie von Avenir Suisse fordert den Abbau der Post und gefährdet damit tausende Arbeitsplätze sowie die Grundversorgung in der Fläche. Die Gewerkschaft syndicom warnt vor einem massiven Rückzug aus ländlichen Regionen und fordert Investitionen statt Kahlschlag.
Mit der heute veröffentlichten Studie «Post: Relevanz statt Nostalgie» fordert der Thinktank Avenir Suisse eine radikale Reduktion der Grundversorgung durch die Post. Was als Zukunftsmodell verkauft wird, bedeutet in Wahrheit: weniger Service, schlechtere Arbeitsbedingungen und ein Rückzug aus der Fläche. Die Gewerkschaft syndicom lehnt diese Pläne entschieden ab. Sie sind auch nicht neu, sondern wurden erst letztes Jahr vom Bundesrat in der neuen Poststrategie entschieden verworfen.
Ein Angriff auf den Service public
Avenir Suisse plädiert für die «Marktöffnung» des Postwesens – also für die Verlagerung von Dienstleistungen in den freien Wettbewerb. Was das konkret bedeutet, ist bekannt: höhere Preise für die Bevölkerung, schlechtere Arbeitsbedingungen für das Personal und viel weniger Dienstleistungen in Regionen, die für private Firmen nicht rentabel sind. Besonders betroffen wären Randregionen, Bergtäler und ländliche Gemeinden.
syndicom-Präsident Matteo Antonini warnt:
«Die Vorschläge von Avenir Suisse sind ein Frontalangriff auf den Service public. Sie gefährden nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch die Grundversorgung in der Fläche. Wir brauchen eine starke öffentliche Post – nicht noch mehr Liberalisierung, das zu teureren Angeboten und prekären Arbeitsbedingungen führt.»
Tausende Arbeitsplätze gefährdet
Ein Abbau der staatlichen Grundversorgung durch die Post gefährdet direkt über Zehntausend Arbeitsplätze in der Brief- und Postzustellung – Menschen, die sich seit Jahren für den Service public in der ganzen Schweiz engagieren.
Bereits frühere Pläne des Bundesrats – etwa zur Abschaffung der A-Post – stiessen auf breite Kritik. Die Forderungen von Avenir Suisse gehen nun noch weiter und würden die Post als verlässliche Dienstleisterin in der Fläche zerschlagen.
Der Post würden nur noch unrentable Bereiche bleiben – frei nach dem Motto «Gewinne Privat, Verluste dem Staat».
syndicom fordert deshalb:
- Keine weiteren Liberalisierungen zulasten der Arbeitnehmenden und der Bevölkerung
- Ein klares Bekenntnis der Politik zur flächendeckenden Grundversorgung
- Investitionen in eine zukunftsfähige öffentliche Post