syndicom kritisiert Stellenabbau bei 20 Minuten scharf – echtes Konsultationsverfahren nötig
Mit der Einstellung der Printausgabe und dem geplanten Abbau von bis zu 80 Stellen gefährdet die TX Group nicht nur die Existenz zahlreicher Medienschaffender, sondern auch die mediale Vielfalt in der Schweiz. Die Gewerkschaft syndicom fordert ein echtes Konsultationsverfahren mit genügend Zeit und kritisiert die Zentralisierung der Redaktionen scharf.
Keine Konsultation im Schnelldurchlauf
syndicom fordert ein echtes Konsultationsverfahren mit ausreichender Frist. Der Versuch, diesen Prozess vor dem Sommerferienbeginn durchzuziehen, lässt Zweifel an der Ernsthaftigkeit der Beteiligung aufkommen. Die betroffenen Mitarbeitenden haben das Recht, Alternativen zum Abbau zu entwickeln und sich mit ihrer Gewerkschaft zu besprechen. Das benötigt Zeit und Transparenz.
Abbau bei erfolgreichem Titel: Unverständliche Entscheidung
Die angekündigte Massenentlassung ist nicht nachvollziehbar: Gerade 20 Minuten ist seit vielen Jahren die Cashcow im Portfolio des TX-Konzerns. Ausgerechtet hier sollen die Medienschaffenden die Kosten der Restrukturierung tragen.
Medienvielfalt unter Druck
Besonders kritisch sieht syndicom die geplante Zusammenlegung der Redaktionen aus der Deutschschweiz und der Romandie. Eine solche Zentralisierung schwächt die sprachregionale Medienvielfalt, die in einem mehrsprachigen Land wie der Schweiz essenziell ist. Die Schliessung von Regionalredaktionen bedeutet einen weiteren Rückzug aus der Fläche – zu Lasten des lokalen Journalismus.
Stephanie Vonarburg, Vizepräsidentin syndicom und Leiterin Sektor Medien, sagt:
«Es ist nicht nachvollziehbar, dass gerade bei 20 Minuten, der langjährigen Cashcow von TX Group, nun auf dem Buckel der Medienschaffenden und des technischen Personals drastisch gespart werden soll. Statt Medienvielfalt zu fördern, wird sie erneut geschwächt – und das mitten in der Demokratiekrise!»
syndicom steht an der Seite der Betroffenen
syndicom ist mit den betroffenen Mitarbeitenden in Kontakt und unterstützt sie während des gesamten Prozesses. Die Gewerkschaft fordert den Verzicht auf Entlassungen. Für den Konsultationsprozess sind nun Transparenz, Mitwirkung und tragfähige Perspektiven für alle, die von diesem Stellenabbau betroffen sind, nötig.