Neben der Neuwahl des Vorstands standen der Teuerungsausgleich bei den Pensionskassen und die neuen Regeln bei der Finanzierung der Gruppen im Mittelpunkt der Pensionierten-Gruppen-Konferenz am 3. April im Hotel Kreuz in Bern. Ein reger Austausch unter den Teilnehmern rundete die Tagung ab.

Wahlen in den Vorstand

Bruno Weideli würdigte mit je einer Laudatio die grossen Verdienste der beiden zurücktretenden Vorstandsmitglieder Peter Rymann (Vizepräsident) und Franz Baumann (Protokollführer). Beide waren 15 Jahre lang, seit Bestehen von syndicom, im Pensionierten-Vorstand aktiv.

Der neue Vorstand wurde in globo und einstimmig wiedergewählt. Die Bisherigen: Thomas Burger, Fabienne Brunner, Franco Caravatti, Josette Praz, Hans Preisig, Susanne Rychener, Eric Voruz, Bruno Weideli, Therese Wüthrich.
Und auch die neu Bewerbenden: Franz Holzer, Roland Kläy, Renate Murpf, Edgar Roos und Hansjörg Wetzlinger.

Der Vorstand besteht nun aus 9 bisherigen und 5 neuen Kolleginnen und Kollegen.

Alle für die verschiedenen Gremien (ZV, Kongress, DV, SGB-RK, VASOS) kandidierenden Kolleginnen und Kollegen wurden ebenfalls einstimmig delegiert.

Ein Teuerungsausgleich bei den Renten wäre möglich

Als Stiftungsratspräsidenten informieren Matteo Antonini und Giorgio Pardini einleitend über die Situation bezüglich der Gewährung des Teuerungsausgleichs bei der Pensionskasse Post und der PK Complan. Die Rentnerinnen und Rentner sind in den Stiftungsräten nicht vertreten, weshalb sich die meisten Stiftungsräte zu wenig für deren Anliegen interessiert. Die Arbeitgeberstiftungsräte vertreten die Anliegen der Pensionierten sowieso nicht.
Für die Gewährung des Teuerungsausgleichs gibt es Lösungen, wie Beispiele in anderen PK’s zeigen, z.B. bei der Migros. Matteo und Giorgio bleiben in ihren Stiftungsräten am Ball und es besteht die Hoffnung, dass 2026 erste Erfolge vermeldet werden können.

Wichtig sei, dass die Rentner nicht gegen die Erwerbstätigen ausgespielt würden, meinte Giorgio Pardini, Stiftungsrat bei Complan. Allerdings müssten sich auch die Gewerkschaften kritisch «an die eigene Nase fassen», weil sie die Entwicklung der letzten Jahre verschlafen hätten. Gemäss Artikel 36 BVG könnten die Renten der Teuerung angepasst werden. Die Formulierung «soweit freie Mittel vorhanden sind» wird jedoch von den Stiftungsräten praktisch nie zu Gunsten einer Teuerungsanpassung ausgelegt. Das grundsätzlich proklamierte Ziel eines Teuerungsausgleichs auf den Renten der zweiten Säule müsse notfalls mit einer Volksinitiative eingefordert werden: Die Renten sollen mindestens 70 Prozent des letzten Nettolohns betragen.

Antrag ‘Teuerungsausgleich auf PK-Renten’

Die Pensionierten haben einen Antrag formuliert, der die GL syndicom beauftragt, die Lancierung einer Initiative für einen Teuerungsausgleich auf den Pensionskassenrenten zusammen mit dem SGB zu prüfen. Dieser Antrag zuhanden des Kongresses 2025 wurde von den Kolleginnen und Kollegen einstimmig angenommen.

Finanzielle Selbstständigkeit der Pensionierten-Gruppen wahren

Bisher wurden die Sektionsbeiträge direkt von der Zentrale an einen Teil der Pensionierten-Gruppen überwiesen. Mit der neuen Regelung erhalten alle Pensionierten-Gruppen ihre finanziellen Mittel nur noch über die Sektionen.

Diese Neuregelung stösst teilweise auf Unverständnis. Vor allem aus den acht Gruppen, die auch Nicht-syndicom-Mitglieder zu ihren «Vereinsmitgliedern» zählen, regt sich Widerstand. Matteo Antonini weist darauf hin, dass die Gewerkschaft syndicom nicht Vereinsmitglieder mitfinanzieren will, die bei syndicom keinen Mitgliederbeitrag bezahlen. Aus der Konferenz kommen Voten: Insgesamt nehme die Handlungsfreiheit der Pensionierten-Gruppen ab. Einige lehnen deshalb diese «Finanzreform» ab. Zudem seien mit den neuen Regeln Austritte von Mitgliedern zu befürchten.

Anträge und Resolutionen zuhanden Kongress 2025

Bereits an der Sozialpolitischen Tagung vom 29. Januar 2025 in Bern wurde die Resolution ‘Nutzung der Chancen für Pensionierte bei der digitalen Transformation im Service public’ konsultativ verabschiedet. Die Konferenz bestätigt einstimmig die Verabschiedung dieser Resolution zuhanden des Kongresses 2025.

Im Hinblick auf den Kongress werden die Statuten der Gewerkschaft syndicom revidiert. Die Eingaben der Pensionierten sollen deren Position stärken.

Die Legislaturziele 2025-2029: sozialer Fortschritt und die Stärkung der Kommunikation

Sozialer Fortschritt ist eine Daueraufgabe der Gewerkschaft und ihrer Pensionierten. Dazu wird die Vernetzung und Zusammenarbeit mit den Pensionierten-Gruppen der Gewerkschaften gesucht, um die Kräfte zu bündeln.

Eine gute Kommunikation ist für eine gesellschaftspolitische Bewegung unerlässlich, hier gibt es noch Verbesserungspotential. Auch die Website der Pensionierten befindet sich noch im Aufbau. Es wird aber mit grossem Engagement daran gearbeitet.

Franz Baumann

Bilder von: Rodolphe Aeschlimann

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