Retraite 2024
Pensionierte dürfen nicht zwischen Stuhl und Bank fallen
Die Retraite 2024 des Vorstandes von Pensionierte syndicom in Sion hat sich mit der Digitalisierung befasst. Dabei ging es vor allem um die Auswirkungen auf den Service public. Wir wissen, dass die Digitalisierung nicht aufzuhalten ist. Viele Menschen haben auch gute Erfahrungen damit gemacht.

Die Retraite des Vorstandes in Sion befasste sich mit der zunehmenden Digitalisierung der Gesellschaft. Nicht nur ältere Menschen sind im Umgang mit Computer und Handy oft überfordert. Ohne Handy wird mancherorts nicht einmal mehr eine öffentliche Toilette geöffnet. Durch eine Befragung von Pensionierten sollen deren Bedürfnisse und Meinungen zu diesem Thema ermittelt werden. Daraus sollen dann die notwendigen Konsequenzen gezogen werden und in die gewerkschaftliche Arbeit einfliessen.
Vorstandsarbeit auf mehr Schultern verteilen – dringend nötig!
Seit der Übernahme des Präsidiums durch Thomas Burger haben sich die Pensionierten von syndicom zu einer politischen Bewegung entwickelt, die das politische und gewerkschaftliche Geschehen mitbestimmt. Die grösste Arbeitslast im Vorstand liegt eindeutig beim Präsidenten. Diese immense Arbeit muss unbedingt auf mehrere Schultern verteilt werden. In der neuen Legislaturperiode 2025-2029 sollen deshalb mehrere Ressorts geschaffen werden, die von einem Vorstandsmitglied geleitet werden. Die neue Zusammensetzung des Vorstandes ab April 2025 – bis zu sechs neue Mitglieder können gewählt werden – soll diese neue Führungsstruktur ermöglichen. Zudem soll sich künftig pro Sprachregion je ein Vorstandsmitglied explizit der Zusammenarbeit mit den regionalen Gruppen widmen.
Der Service public ist ein Ressort, das bereits viel geleistet hat: Am syndicom-Kongress 2021 wurde eine Resolution mit Forderungen zum Service public verabschiedet.
Aufgabe des Vorstands ist es, dafür zu sorgen, dass die Forderungen dieser Resolution nicht «versanden».
Die Finanzflüsse von der Zentrale in die regionalen Gruppen vereinheitlichen
Derzeit fliessen die Finanzmittel entweder direkt von der Zentrale an die Pensionierten-Gruppen oder über die Sektionen. Dies soll nun vereinheitlicht werden, indem die Finanzmittel immer über die Sektionen an die einzelnen Pensionierten-Gruppen verteilt werden. Der Vorstand hat keine grundsätzlichen Einwände gegen diese Pläne, die für einzelne Pensionierten-Gruppen ein Umdenken erfordern. Die Kontakte und die Verbundenheit mit der Sektion können dadurch gefördert werden.
Tagung Sozialpolitik am 29. Januar 2025 in Bern
Die nächste sozialpolitische Tagung der Pensionierte in Bern widmet sich dem Thema «Chancen und Risiken der Digitalisierung» im Service public». Nationalrat David Roth spricht über die gesellschaftspolitische Bedeutung des Service public, Prof. Matthias Finger über die Chancen und Risiken der Digitalisierung. Das Fazit dieser Tagung und die Umfragen bei den Pensionierten werden die Stossrichtung unserer weiteren Arbeit bilden. Ziel ist die Verabschiedung einer Resolution mit entsprechenden Forderungen an den Service public.
Das Bulletin erscheint nur noch 4-mal jährlich
Wir erinnern uns: Das Pensionierten-Bulletin entstand auf vehementen Wunsch unseres Vorstands. Die einzelnen Ausgaben konnten mühelos mit Texten, Fotos und Tabellen gefüllt werden. Nun sollen die bisher 6 Ausgaben pro Jahr auf 4 reduziert werden. Der Beschluss der syndicom-Geschäftsleitung hat zum Ziel, Kosten zu senken und die Kommunikation vom «Papier» auf die Website zu verlagern. In einem Workshop wird eine Arbeitsgruppe diesen Entscheid der GL unter die Lupe nehmen und die Konsequenzen diskutieren. Das Bulletin soll für weiterhin interessant bleiben und die Mitgliederbindung fördern.
Die Vorstands-Retraite in Sion war ein inspirierender, konstruktiver und fairer Anlass, der das Motto «Stärke durch stete Bewegung» mit Leben erfüllt hat. Neben den vielen Stunden, die am Verhandlungstisch verbracht wurden, gab es auch schöne Begegnungen, z.B. mit dem ehemaligen syndicom-Präsidenten Alain Carrupt, eine Lesung mit OK-Präsidentin Josette Praz und eine Degustation von Walliser Weinen bei Favre Vins («Favi»).
Franz Baumann