Rodolphe Aeschlimann
ein Leben für die Gewerkschaft
Ein Vollblut-Gewerkschafter gibt den Abschied aus dem Vorstand Pensionierte syndicom.

Anlässlich der Retraite im Oktober in Zürich hat uns Rodolphe Aeschlimann informiert, dass er auf die Pensionierten-Gruppen-Konferenz vom 16. April 2024 aus dem Vorstand der Pensionierten syndicom zurücktreten wird. Nach einem erfüllten Gewerkschaftsleben, wie er in seinem Rücktrittsschreiben schreibt.
Seit Beginn der Lehre als Tiefdruckretuscheur ist Rodolphe bei der Gewerkschaft organisiert. Damals war es selbstverständlich, dass man im Betrieb gleich zu Beginn der Lehrzeit vom Vertrauensmann der Gewerkschaft angesprochen wurde um der Gewerkschaft beizutreten. In seinem Fall war dies der damalige Schweizerische Lithographenbund und somit ist er seit 1959 Mitglied der Gewerkschaft.
Nach der 4-jährigen Lehrzeit wollte Rodolphe gleich das Leben im Ausland kennenlernen. So hat er 1963 in München eine Stelle angetreten und wurde Mitglied der Gewerkschaft Druck und Papier Deutschland. Nach drei Jahren in München hat er sich für eine Stelle in Norwegen beworben. Voraussetzung war, dass man gewerkschaftlich organisiert ist und es eine Stelle gab, die nicht durch einen Norweger besetzt werden konnte. So konnte er im Frühjahr 1966 in Oslo eine Arbeitsstelle antreten.
Ende 1967 ging es wieder zurück nach München, wo er seinen Meisterbrief machte. In der Zwischenzeit gründete er eine Familie mit der er 1973 in die Schweiz zurückkehrte, wo sie ein gemeinsames Haus im freiburgischen Granges bauten und wo er heute noch lebt.
Für die neuesten Technologien zeigte sich Rodolphe immer sehr interessiert und so hat er sich laufend weitergebildet: zum Scanner-Operator, Operator für elektronisches Bildverarbeitung, Operator und Experte für elektronische Gravur von Tiefdruckzylinder und zuletzt noch zum PC- und Mac-Computer-Publishing.
Auf einen solch versierten Kollegen wurde man natürlich aufmerksam und er wurde in diverse Berufs- und Prüfungskommissionen berufen, wie auch in die Fachhefte-Redaktion. Schliesslich wählte man ihn 1993 zum hauptamtlichen Technischen Sekretär des Schweizerischen Lithographenbundes.
Das war sein Element, da konnte Rodolphe sich voll und ganz mit der beruflichen Aus- und Weiterbildung befassen. Pro Jahr organisierte er rund 100 Weiterbildungskurse in Deutsch und Französisch. Nach der Fusion des Schweizerischen Lithographenbundes mit Gewerkschaft Druck und Papier Ende 1999 blieb er in der selbigen Funktion als Technischer Sekretär von comedia bis zu seiner Pensionierung im 2004 bei der Gewerkschaft tätig.
Aber wer Rodolphe kennt, weiß, dass sein gewerkschaftliches Engagement auch nach seiner Pensionierung weitergehen musste. So wurde er gleich als Neupensionierter in die comedia-Rentnerkommission berufen. Auch nach der Fusion zu syndicom stellte er sich für den Vorstand der Pensionierten syndicom zur Verfügung und betreute unter anderem von Anfang an die französische Website.
Nach 20 Jahren äusserst aktiver Mitarbeit verlässt er nun den Vorstand mit einem Hauch von Wehmut, aber auch mit der Freude über die geleistete Arbeit, wie er selber sagt. Wir haben Rodolphe in all den Jahren als äußerst engagierten Vollblutgewerkschafter erlebt, seine Voten, sein Einsatz bei unzähligen Aktionen waren und sind vorbildlich.
In der Gewissheit, auch weiterhin auf Deine Solidarität zählen zu können, freuen wir uns auf viele weitere Begegnungen bei gemeinsamen Veranstaltungen und Aktionen!
Herzlichen Dank für alles, lieber Rodolphe!
Peter Rymann