Medien-GAV

Wie weiter mit dem Medien-GAV?

Medienschaffende in der Deutschschweiz und im Tessin fordern einen guten Gesamtarbeitsvertrag (GAV) mit fairen Löhnen und Arbeitsbedingungen im Journalismus. Im Herbst 2023 übergaben 1'200 Medienschaffende dem Verlegerverband VSM ihre Forderungen. Daraufhin nahm dieser die abgebrochenen GAV-Verhandlungen im Frühling 2024 wieder auf.

 

Die Medienbranche benötigt dringend einen Gesamtarbeitsvertrag, um Mindeststandards für Medienschaffende festzulegen und die Arbeitsbedingungen zu schützen. Deshalb verhandeln deine Gewerkschaft syndicom und der Berufsverband seit 2017 mit dem Verlegerverband VSM einen Gesamtarbeitsvertrag Presse für die Deutschschweiz und das Tessin. Die Verhandlungen wurden jedoch unterbrochen, da sich der VSM weigerte, sein Angebot zu verbessern. Damit der VSM wieder an den Verhandlungstisch zurückkehrt, hat syndicom mit dem Berufsverband eine Petition lanciert, die von über 1’200 Medienschaffenden unterschrieben wurde und im Winter 2023 dem VSM übergeben wurde. Daraufhin wurden die Verhandlungen im Frühjahr 2024 wieder aufgenommen.

Unsere Forderungen

  • Ein angemessener Mindestlohn und ein entsprechendes Mindesthonorar. Die Mindestlöhne und Honorare müssen dem Niveau des Gesamtarbeitsvertrags in der Romandie entsprechen. In finanziell herausfordernden Situationen können Medienunternehmen jedoch flexible Vereinbarungen treffen.

  • Regelmässig freischaffende Mitarbeitende (auch Fotograf:innen und Videojournalist:innen) sollen einfacher unter den Schutz des Gesamtarbeitsvertrags kommen. Dafür müssen die Eintrittsbedingungen gelockert werden.

  • Gute Arbeitsbedingungen: Verbesserungen beim Urheberrechtsschutz; einen angemessenen Kündigungsschutz für langjährige Mitarbeitende; einen fairen Umgang mit Überstunden sowie eine adäquate Entlöhnung während der Ausbildungszeit.

Warum braucht es einen Mindestlohn und Mindesthonorare?

Die teilweise äusserst profitablen Verlage bieten lediglich einen Mindestlohn von 4’800 Franken an – viel zu wenig für die journalistische Arbeit und sogar 1’000 Franken unter dem Mindestlohn in der Westschweiz. Für regelmäßig freiberuflich tätige Mitarbeiter schlagen die Verleger lediglich ein Tageshonorar von 400 Franken vor – 184 Franken weniger als das festgelegte Mindesthonorar in der Westschweiz.

Der gegenwärtige GAV-Entwurf weist auch in anderen essenziellen Bereichen Mängel auf: Er vernachlässigt die Urheber- und Nutzungsrechte der Freiberufler und bietet unzureichenden Kündigungsschutz für langjährige Mitarbeiter. Darüber hinaus fehlt eine dringend benötigte Regulierung der Arbeitsbelastung, die besonders für junge Medienschaffende oft übermässig hoch ist.

Wie geht es nun weiter in Sachen Gesamtarbeitsvertrag?

In den zuständigen Gremien von syndicom und impressum wurde das Angebot des VSM abgelehnt. Auch in den breiten Umfragen bei der Basis zeigte sich dasselbe Bild. Mit der Petition bezwecken wir, den VSM wieder an den Verhandlungstisch zurückzuholen. Wir halten dich hier auf dem Laufenden.

Zuletzt aktualisiert: 24.05.2024

«Bei syndicom habe ich einen kompetenten Service in allen Berufsfragen.»

Florian Niedermann, Journalist

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