Arbeiten in Zeiten des Coronavirus
In seiner April/Mai-Ausgabe befasst sich das syndicom Magazin mit den Auswirkungen des Coronavirus auf unsere Berufe. Welchen Einfluss wird die Pandemie auf unsere Arbeitswelt haben?
«Nach Corona kann nicht vor Corona sein», meint der Journalist Oliver Fahrni in der neusten Ausgabe des syndicom Magazins, das in diesen Tagen an unsere Mitglieder verschickt wird. Corona – schreibt Fahrni – funktioniert wie eine Lupe. «Das Virus legt die Brüche des Wirtschaftssystems offen. Es wirft ein Schlaglicht auf horrende Ungleichheiten. Und es zeigt, wie wichtig ein gestärkter Service public für das Allgemeininteresse wäre.»
Das Dossier dieser Ausgabe ist den Arbeitnehmenden unserer Sektoren gewidmet. Sei es bei der Post oder in der Logistik, im öffentlichen Verkehr oder in der Netzinfrastruktur und Information – alle haben sich dafür eingesetzt, dass das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben des Landes weiter funktioniert, wenn auch langsamer als sonst. Pakete wurden nach wie vor zugestellt, die Busse fuhren. Homeoffice und Videokonferenzen blieben möglich. In diesen schwierigen Zeiten lieferten Zeitungen und Fernsehen weiterhin qualitativ hochstehende Informationen. «Deshalb ist es wichtig, den Service public gegen die Angriffe der neoliberalen Politik zu verteidigen», schreibt Christian Capacoel in seinem Artikel.
Im Magazin finden sich Geschichten von Menschen, die in vielen Fällen ohne Schutzausrüstung arbeiten mussten (wie die VelokurierInnen) oder bereits wirtschaftliche Einbussen erlitten haben (wie die Selbstständigen), welche sie ins Prekariat führen könnten. Deshalb ist die Rolle der Gewerkschaft in der Politik wichtiger denn je. «Vierzig Jahre Neoliberalismus haben zu einem kollektiven Versagen der Politik geführt», schreibt Giorgio Pardini im Editorial. «Daraus können wir nur einen Schluss ziehen: Die öffentliche Hand muss wieder das Primat über die Wirtschaft übernehmen. Denn die nächste Krise kommt bestimmt.»
