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Auf Sparpläne verzichten!

Die Halbjahresergebnisse von Tamedia sind hervorragend. Mit Margen von bis zu 17,5 Prozent bleibt gerade der Print-Bereich besonders rentabel. syndicom fordert: Tamedia muss auf die geplanten Einsparungen verzichten. 

 

54,7 Millionen Franken beträgt der Gewinn von Tamedia im letzten Halbjahr. Zwar ging das Nettoergebnis um etwa 20 Prozent zurück, doch alle übrigen Zahlen sind mehr als positiv. Nach Zukäufen im Digitalbereich stieg der Umsatz um 6 Prozent, und das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda), das über die finanzielle Gesundheit der Gruppe informiert, legte um 10,3 Prozent auf 96,7 Millionen zu. Die Rentabilität (Ebitda-Marge) der Gruppe stieg sogar auf 18 Prozent.

«Steigende Digitalerträge kompensieren strukturellen Rückgang des Print-Geschäfts», titelt Tamedia. Damit stellt der Konzern den Printbereich durchweg negativ dar. Dabei vermeidet er es, auf die sehr hohe Rentabilität des Geschäftsbereichs Printmedien hinzuweisen. Trotz des rückläufigen Werbemarktumfelds bleibt der Bereich Print Regional – inklusive dreier Druckzentren – mit einer Ebitda-Marge von 14 Prozent nämlich äusserst lukrativ. Die Anwendung des GAV für die grafische Industrie stellt also kein Problem dar. Dennoch kritisiert Tamedia den ausgehandelten GAV mit seinen Nachtzuschlägen für die Arbeitenden. Sogar einen Austritt aus dem Viscom erwägt der Medienkonzern. Dagegen wehrt sich syndicom entschieden: Tamedia kann und muss die künftige Anwendung des GAV garantieren.

Printgeschäft profitabel

Auch das Geschäftsfeld Print National steht gut da. Bei einer Marge von 17,5 Prozent gibt es wenig Grund zur Klage. Umso unverständlicher sind da die geplanten Sparpakete. Im März wurde ein Kürzungsprogramm im Umfang von 34 Millionen Franken angekündigt. syndicom wehrt sich gegen diese «Umsatz- und Effizienzsteigerungsmassnahmen», denn sie würden zu Kündigungen führen. Schon jetzt sind die journalistische Qualität und die Gesundheit der Angestellten von Tamedia durch Restrukturierungen angegriffen worden. Einer weiteren Verschlechterung, nur um den überzogenen Gewinnansprüchen der AktionärInnen Genüge zu tun, wird syndicom keinesfalls zustimmen. Einen erfreulichen Punkt allerdings gibt es: Tamedia plant laut eigener Mitteilung «keine Einstellungen von Zeitungen oder Zeitschriften».

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