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Aus für IRL+: Opfer der Belegschaft brachten nichts

Drei Jahre haben die Mitarbeiter der «Imprimeries réunies de Lausanne» (IRL, später IRL+) um ihre Druckerei und um ihre Arbeitsplätze gekämpft. Jetzt schliesst die Sandoz-Stiftung (SFFAG) das traditionsreiche Unternehmen. Und dennoch hat sich der Kampf gelohnt!

Noch im Mai ging es «nur» um einige Entlassungen. Die Beschäftigten der IRL+ und syndicom handelten einen Sozialplan aus, der am 30. Juni unterzeichnet wurde. Nur Tage später meldete Sandoz die Schliessung der Druckerei und kündigte den verbliebenen 44 Personen. Die Umplatzierung innerhalb des Druck-Pools der Sandoz-Stiftung wird 14 Betroffenen angeboten.

Das Personal hat die von syndicom unterstützte Idee, einen neuen Sozialplan auszuhandeln, verworfen. Die Betroffenen lassen es gut sein mit den Verbesserungen, die sie in den letzten Wochen mit gewerkschaftlicher Unterstützung herausholen konnten – auch weil ihnen die Kraft fehlt, noch einmal an den Verhandlungstisch zu sitzen. Vor drei Jahren, als Swiss­printers (Ringier) die Druckerei aufgab, hatten sie sich noch mit Energie gewehrt und trotz einigen Opfern, namentlich beim Lohn, die Hälfte der Arbeitsplätze retten können: Aus IRL wurde IRL+. Drei Jahre konnten, trotz der schwierigen Auftragslage, die Kunden gehalten werden. Jetzt ist Schluss, die Maschinen werden Ende Jahr gestoppt. Aber syndicom wird sich weiterhin für die ArbeiterInnen einsetzen, auch für jene. die von der SFFAG übernommenen werden.

Mobilisieren: Für den GAV!

Die gute Mobilisierung bei den Generalversammlungen hat eines gezeigt: Es lohnt sich, für seine Errungenschaften und zumindest für einen besseren Sozialplan zu kämpfen. Ohne die unermüdliche Arbeit der von syndicom unterstützten Personalkommission und der Gewerkschaftsmitglieder, ohne die Mobilisierung des gesamten Personals wäre es nicht möglich gewesen, diesen Sozialplan zu erringen.

Die Kolleginnen und Kollegen in den Unternehmen müssen sich bewusst werden, dass ohne sie, ohne die Drucker, Buchbinder, Grafiker, Druckvorstufe und Lieferanten, nichts geht. Mit wachen, aktiven Leuten wird eine andere Arbeitswelt möglich – nötig in einer Branche im Umbruch wie der grafischen Industrie. Deshalb müssen wir uns besser organisieren und unsere Kolleginnen und Kollegen in den Unternehmen von einem Gewerkschaftsbeitritt sowie von der Beteiligung an den GAV-Verhandlungen überzeugen. Informiert eure Kolleginnen und Kollegen, dass derzeit ihre Arbeitsbedingungen ausgehandelt werden. Organisieren wir uns gewerkschaftlich und machen wir Druck!

Alex Patiño, Regionalsekretär für die grafische Industrie

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