Buch- und Medienhandel: Keine Lohnerhöhungen für 2013
Keine Einigung in der Paritätischen Kommission vom Schweizer Buchhändler- und Verlegerverband (SBVV) und syndicom anfangs Oktober.
Angesichts des erneuten Umsatzrückgangs, des Strukturwandels in der Branche sowie der Minusteuerung im September von 0,4 Prozent sah der SBVV keinen Spielraum für Lohnerhöhungen. syndicom erachtete eine generelle Lohnerhöhung ebenfalls als schwierig, forderte aber, dass die Mindestgehälter unbedingt angehoben werden müssen. Denn sie sind im Vergleich mit Mindestgehältern im Detailhandel oder anderen Branchen tief. Insbesondere das Mindestgehalt nach der Lehre und dasjenige für QuereinsteigerInnen müsste dringend angehoben werden. Bei Lidl erhält man mit einer dreijährigen Lehre als Detailhandelsangestellte immerhin Fr. 4100.– bei einer 41-Stunden-Woche und fünf Wochen Ferien.
Das Ziel, das sich der SBVV 2008 (sic!) gesetzt hatte, das Mindestgehalt nach der Lehre sukzessive auf 4000 Franken zu erhöhen, wurde einmal mehr nicht erreicht und weiter verschoben. Mit dieser Haltung verliert der SBVV an Glaubwürdigkeit. Vielleicht erklärt dies auch, weshalb so wenige BuchhändlerInnen vom neuen BBT-zertifizierten Weiterbildungsangebot für den Fachausweis Buchhandel Gebrauch machen: Wer will sich schon in einer Branche höher qualifizieren, wenn die Löhne stagnieren und eine Lohnentwicklung entsprechend der Berufserfahrung gar nicht vorgesehen ist.
Löhne 2013
- Mindestgehalt nach der Lehre: Fr. 3920.–
- Mindestgehalt im 4. Praxisjahr: Fr. 4170.–
- Mindestgehalt für nicht buchhändlerisch Ausgebildete: Fr. 3670.–
Paritätische Kommission SBVV/syndicom:
- SBVV: Barbara Valenta, Andreas Grob, Dani Landolf, Geschäftsführer SBVV;
- syndicom: Eva Bachofner, Tristan Pfaffen, Danièle Lenzin, Branchenleiterin
Danièle Lenzin, Leiterin Branche Buch und Medienhandel
