Das Geheimis der «Schwarzen Arme» ist gelüftet
Nach vielfältigen Vermutungen, Hypothesen und Schlussfolgerungen, und nachdem es die Neugier der Tessiner Medien und der Sozialen Netzwerke für die ganze letzte Woche auf sich gezogen hatte, wurde das Geheimnis der «Schwarzen Arme» enthüllt. Bei der Pressekonferenz stellte sich syndicom, die Gewerkschaft Medien und Kommunikation, als Urheber dieser Kampagne vor. Mit dieser Aktion wolle man die Bevölkerung für die Notwendigkeit der Solidarität sensibilisieren, eines Wertes, der aufgrund einer Gesellschaft, die sich immer mehr am Individualismus und am Konkurrenzdenken ausrichtet, leider dabei ist zu verschwinden. Der schwarze Arm und die schwarze Hand stehen für das Bedürfnis, zur gegenseitigen Unterstützung zurückzukehren, sich zur Hilfe «die Hand» zu reichen. Die Aufschriften «Hände in die Höhe» oder «Hände hoch» beziehen sich hingegen auf «HandsUp», die neue App von syndicom, die für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer kostenlos erhältlich ist und mit der man «eine Hand heben» kann, um Hilfe anzufordern oder zu geben.
Die Gewerkschaft besitzt eine lange Geschichte an Schlachten und Kämpfen, die mit der Zeit zu bedeutenden sozialen Errungenschaften geführt hat. Die letzteren wurden möglich durch die Solidarität und die Verbundenheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Die Probleme an den Arbeitsplätzen werden immer sichtbarer und daher ist es wichtig, diese Werte wiederzufinden, vor allem für junge Menschen. Um aber mit ihnen zu kommunizieren, muss man ihre Sprache sprechen. Heutzutage finden die Sozialen Netzwerke immer breitere Verwendung und ermöglichen es, dass sich Menschen miteinander vernetzen, also im Grunde das Gleiche, was die Gewerkschaft seit beinahe zweihundert Jahre tut. Durch diese Aktion und die Entwicklung der Applikation möchte man diese Gemeinsamkeiten zum Tragen kommen lassen.
Die App «HANDS UP»
Die Idee, eine App zu machen, entstand aus dem Wunsch, den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein weiteres Instrument anzubieten, um die Werte der Gewerkschaft zu verbreiten, untereinander zu kommunizieren sowie die eigenen Rechte kennenzulernen und zu verteidigen. Wer die App herunterlädt, kann sich in der Tat ständig informieren lassen über das, was sich in den zuständigen Sektoren ereignet, und mittels Umfragen kann er dazu seine Meinung ausdrücken. Die Applikation lässt sich auch dazu verwenden, um auf einfache Weise zu allen von syndicom geschlossenen Tarifverträgen Zugang zu erhalten. Und schliesslich ermöglicht es die von WellD entwickelte App, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Verbindung zu bringen, sodass sie sich über Themen auseinandersetzen, sich beraten und diskutieren können. Die Mitarbeiter können sich ausserdem zur Verfügung stellen, um bei den Kollegen um «eine helfende Hand» zu bitten oder sie zu geben, oder um eine Bezugsperson für die Gewerkschaft zu werden.
Die Kampagne «SCHWARZE ARME»
Die Idee, der Gewerkschaft die neuen Kommunikationsmitteln näher zu bringen, entstand im Ausschuss für Visuelle Kommunikation, in einer Abteilung unserer Gewerkschaft, zu der Grafiker und Fachkräfte für Visuelle Kommunikation gehören. Die Idee hat sich dann weiterentwickelt und die Unterstützung der Ausschussmitglieder der Abteilung Druck und Elektronische Medien gefunden. Die Sensibilisierungskampagne wurde von Pasquale Diaferia entworfen, dem kreativen Leiter, der nachdem er die Werbung für die grössten internationalen Marken realisiert hat, seine Tätigkeiten immer stärker zum sozialen Bereich ausgerichtet hat. Das gesamte Projekt wurde von Patrizia Pfenninger, der derzeitigen Vorsitzenden des Ausschusses der Abteilung Visuelle Kommunikation, konkretisiert und koordiniert.
Lassen Sie uns schliessen mit einem Satz von Max Frisch aus dem Jahr 1965 über die schwierigen Bedingungen der Saisonarbeiter von damals, einem Satz, von dem wir glauben, dass er auch heute noch aktuell ist, und der in gewisser Weise an unsere Kampagne erinnert: «Wir riefen Arbeitskräfte, und es kamen Menschen».
