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Das Personal des Logistikzentrums Bern ist nicht bereit, die Zeche für grobe Managementfehler zu zahlen!

Ende April hat die Post Logistcs AG (PLAG) bekannt gegeben, das Logistikzentrum Bern (LZ Bern) zu schliessen und die 61 Arbeitsplätze per Ende April 2014 aufzuheben.

© Stefanie Fürst

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Im Konsultationsverfahren hatte das betroffene Personal – unterstützt
von syndicom – eine Alternative zur Schliessung gefordert, stiess damit aber bei den PLAG-Verantwortlichen auf kein Gehör. Morgen werden die Angestellten mit einer Protestpause klar machen, dass sie ein grösseres Engagement von der  Unternehmensleitung erwarten.


Am 30. Mai hat eine Betriebsversammlung der Belegschaft des LZ Bern das Ergebnis des Gespräches mit den Verantwortlichen der PLAG vom 23. Mai 2013 zur Kenntnis genommen. Die Versammlung verurteilt das Festhalten an der Schliessung des Betriebes, welche ohne wirtschaftliche Not erfolgt.


Als völlig unhaltbar wertet die Belegschaft die Haltung der PLAG, auf keinen einzigen der materiell bedeutenden Punkte des Forderungskataloges vom 10. Mai 2013 einzutreten. Von Seiten der PLAG wurde aber zugegeben, dass gravierende Managementfehler für die aktuelle Situation verantwortlich sind. Das Personal des Logistikzentrums Bern ist nicht bereit, alleine die Zeche für dieses Versagen zu zahlen. Das Konsultationsverfahren ist  damit noch längst nicht abgeschlossen.


Die Betriebsversammlung vom 30. Mai 2013 hat deshalb ihren Forderungskatalog
folgendermassen erweitert:

  1. Wir verlangen, dass allen von der Schliessung betroffenen Mitarbeitenden mindestens ein konkretes zumutbares Stellenangebot unterbreitet wird.
  2. Wir verlangen, dass als «Abfederungsmassnahme» für die vielen langjährigen Mitarbeitenden nicht die völlig ungenügenden Inhalte nach Sozialplan Lean 2.0  gelten, sondern jene nach Anhang 5 GAV Post.

    Diese Forderung begründen wir explizit mit der Tatsache, dass ausschliesslich Managementfehler zu dieser desaströsen Lage des LZ Bern geführt haben.  Überdies ist das Gros des aktuellen Betriebspersonals auf Grund von in den letzten Jahren erfolgten Anpassungen und Reorganisationen bereits mehrfach von den Auswirkungen solcher «Übungen» betroffen.
  3. Erste Rückmeldungen führen zum Eindruck, dass die Unterstützung durch das interne postalische Arbeitsmarktzentrum Bern kaum unseren Erwartungen und Ansprüchen bei der Stellensuche gerecht werden wird. Wir verlangen daher die Vergabe dieses Auftrages an eine kompetente externe Firma, mit entsprechend guten personellen Ressourcen und hohen Sozialkompetenzen, welche eine fundierte Beratung und Unterstützung der betroffenen Mitarbeitenden bei der beruflichen Neuorientierung gewährleisten.
  4. Wir verlangen, dass diese Punkte unverzüglich und unter Einbezug der Gewerkschaft syndicom, vertreten durch das Regionalsekretariat Bern, verhandelt werden. Unerlässlich ist, dass die Vertretung von PLAG an diesen Verhandlungen über Entscheidkompetenz verfügt.

Da die PLAG-Verantwortlichen bis am Mittwochmittag nicht bereit waren, auf Verhandlungen über die Forderungen einzutreten, werden die Angestellten am Donnerstagmittag ab ca. 11.00 Uhr eine Arbeitsunterbrechung einlegen.

Die Personalkommission stellt in ihrer Stellungnahme fest: «Wir müssen leider festhalten, dass die Haltung von PLAG den sozialen Frieden gefährdet.»

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