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Delegierten von syndicom wehren sich gegen die Schliessung von Druckereien und für einen starken GAV in der grafischen Industrie

Die 175 TeilnehmerInnen der Delegiertenversammlung von syndicom haben heute in Bern die geplanten Schliessungen von Zeitungsdruckereien in Schlieren (NZZ) und Neuchâtel (SNP) mit Besorgnis zur Kenntnis genommen. Die Versammlung kritisiert zudem den Unternehmerverband Viscom, weil er das Verfahren für die Allgemeinverbindlichkeitserklärung des GAV für die grafische Industrie gestoppt hat. Ausserdem stösst die Initiative «Pro Service Public» bei den Delegierten auf Ablehnung.

An der Versammlung der Gewerkschaft syndicom  – Gewerkschaft Medien und Kommunikation – im Stade de Suisse in Bern haben sich die Delegierten aus den verschiedenen Branchen der Bereiche Logistik/Post, Telecom und Medien/Druck nicht nur mit den statuarischen Geschäften beschäftigt, sondern verschiedene branchen- und gewerkschaftspolitische Themen diskutiert. Zu reden gaben die kürzlich angekündigten Schliessungen der Druckereien in Schlieren (NZZ) und Neuchâtel (SNP). In einer Resolution fordern die Delegierten die Rücknahme des Schliessungsentscheids der NZZ- Druckerei und eine ernsthafte Prüfung von deren Weiterführung.

Dem Unternehmerverband der grafischen Industrie Viscom werfen die Gewerkschaftsdelegierten Vertrauensmissbrauch vor. Viscom hat die Vorbereitungen zur Allgemeinverbindlichkeitserklärung (AVE) des GAV für die grafische Industrie gestoppt und sich nicht an die unterzeichneten Vereinbarungen zwischen den Sozialpartnern gehalten. Das sei ein inakzeptabler, schwerwiegender Entscheid, der ganz klar gegen das Prinzip von Treu und Glauben verstosse. syndicom beschreitet nun den Rechtsweg, um Viscom zu einer Wiederaufnahme des AVE-Verfahrens zu zwingen.

Die Delegiertenversammlung von syndicom lehnt die Initiative «Pro Service Public» klar ab. Die Volksinitiative gibt in ihrem Titel an, für einen starken und gut ausgebauten Service public zu kämpfen. Sie schlägt aber Massnahmen vor, welche in eine falsche Richtung zielen und genau das Gegenteil bewirken werden.


In einer einstimmig verabschiedeten Resolution erinnert die syndicom-DV daran; dass der Grundsatz «gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit» noch immer nicht eingelöst ist. Das sei kein «Unfall», sondern ein klarer Gesetzes- und Verfassungsbruch, der vom Staat bisher nicht bekämpft worden sei. Die geplante Erhöhung des Frauenrentenalters sei ebenso skandalös. Zusammen mit den anderen Gewerkschaften ruft syndicom deshalb zu einer grossen Kundgebung am 7. März 2015 auf dem Bundesplatz auf.

Die Delegierten haben auch die Resolution der Rentnerinnen und Rentner von syndicom unterstützt, die einen Erhalt der Kaufkraft fordern. Die bei den Pensionskassen von Post und Swisscom versicherten Pensionierten hätten in den vergangenen zehn Jahren einen markanten Kaufkraftverlust hinnehmen müssen, weil ihre Pensionskassen eine Anpassung der Renten an die Teuerung gesetzlich nicht vornehmen dürften. Pensionierte seien in unserem Land eine immer grössere KonsumentInnengruppe, die einen entscheidenden Einfluss auf die Konjunktur habe.


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