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Demonstration gegen Schliessung der Aussersihl-Post

Morgen Samstag rufen syndicom, Parteien und Quartierorganisationen zum Protest gegen die Schliessung der Poststelle Aussersihl und den Ersatz durch eine Postagentur auf. Die Post untergräbt mit ihrer Strategie den GAV, den Angestellten droht die Entlassung und das Quartier verliert an Attraktivität. Dagegen protestieren morgen Samstag die vielen verschiedenen Betroffenen um 11:00 Uhr auf dem Helvetiaplatz.

(c) Post AG

GAV wird untergraben
Die Post rechtfertigt die Schliessung von Poststellen damit, dass sie mit den Postagenturen weiterhin gewisse Dienstleistungen anbieten würde. Diese Postagenturen werden jeweils in einem anderen, bereits bestehenden Geschäft einquartiert. Viele Dienstleistungen, wie Einzahlungen oder das Abholen von taxpflichten Paketen werden nicht mehr möglich sein. Aus gewerkschaftlicher Sicht gibt es aber einen weiteren grossen Haken: Die Postdienstleistungen werden neu von Arbeitnehmenden erbracht, die nicht dem GAV unterstellt sind und nicht nur meistens deutlich weniger verdienen, sondern insgesamt schlechtere Arbeitsbedingungen haben. Die Post betreibt damit gegen ihre eigene Belegschaft Lohndumping. An der Tagung von Poststellen und Verkauf vom 18. September war deshalb eine der Forderungen: Postdienstleistungen müssen auch mit Postlöhnen bezahlt werden. Auslagerungen in Postagenturen würden damit automatisch weniger profitabel.


Drohen Kündigungen?
Es bleibt zu hoffen, dass der Protest Wirkung zeigt. Denn die Post geht in diesem Fall auch gegen das Personal unzimperlich vor. In ähnlichen Fällen war es selbstverständlich, dass der betroffenen Belegschaft Stellen in einer anderen Poststelle angeboten wurden. Nun droht einzelnen Angestellten die Kündigung. Insbesondere für langjährige, ältere Angestellte, die ihr Berufsleben voll auf die Post ausrichteten, ist dies sehr bedrohlich. Die Belegschaft zeigt sich sehr beunruhigt über die verschärfte Gangart der Post bei der Weiterentwicklung von Poststellen und Verkauf. syndicom fordert zusammen mit der Belegschaft die Post auf, die Weiterentwicklung von Poststellen und Verkauf ernsthaft mit den Sozialpartnern zu diskutieren. Im Gegensatz zum letzten Anlauf, muss die Post allerdings darauf verzichten, die Reform als reines Mittel für die Lohnsenkung zu missbrauchen.


Bevölkerung wehrt sich
Es ist kein Zufall, dass sich nicht nur die Angestellten, sondern auch Parteien von links bis rechts, Quartier und Gewerbeverein und auch die Bevölkerung am Protest beteiligen. Der Abbau von Poststellen mindert die Attraktivität eines Quartiers für BewohnerInnen und Geschäfte. Diese erwarten aber von der Post einen vollwertigen und kundennahen Service.

Für weitere Informationen:
Christian Capacoel, Leiter Kommunikation syndicom. Tel: 078 847 18 45
Martin Bühler, Regionalsekretär Zürich, syndicom. Tel: 079 487 09 01

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