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Die Delegierten von syndicom sagen Nein zur «Pro Service public»-Initative und kritisieren die Auslagerungspolitik der Post

Die rund 200 Teilnehmenden der jährlichen Delegiertenversammlung von syndicom – Gewerkschaft Medien und Kommunikation – haben heute in Bern die «Nein»-Parole zur Initiative «Pro Service public» beschlossen, die Auslagerungspolitik der Post kritisiert und Daniel Münger in die Geschäftsleitung gewählt.

© Patrick Gutenberg

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Die Eidgenössische Volksinitiative «Pro Service public» kommt voraussichtlich nächsten Sommer zur Abstimmung. Trotz des verführerischen Titels und des Versprechens der Initianten, dass mit der Vorlage der Service public gestärkt werden solle, stösst sie bei den Gewerkschafts-Delegierten aus den Bereichen Post, Telecom/IT und Medien auf wenig Gegenliebe. Bereits letztes Jahr hatte die die Versammlung eine entsprechende Resolution verabschiedet. ). Im Hinblick auf die baldige Abstimmung wurde die Vorlage nochmals diskutiert. Die VersammlungsteilnehmerInnen waren sich darin einig, dass die Initiative die Weiterentwicklung und Modernisierung des Service public behindern würde und gerade in Randregionen fatale Auswirkungen hätte. Die syndicom-Delegierten fassten eine klare «Nein»-Parole zur Initiative.

Dass die Gewerkschaft die Geschäftspolitik öffentlicher Unternehmen kritisch beobachtet, demonstrierten die Delegierten mit ihrer Resolution gegen die Auslagerung des Postsachen-Transportes. Die Post könne es sich leisten, weiterhin selbst Ihre Pakete, Zeitungen und Briefe zu transportieren. Sie erwirtschafte Gewinne in Millionenhöhe und der Postsachentransport sei nicht defizitär. Die syndicom-Delegierten unterstützen deshalb den Widerstand der Post-Chauffeure gegen die Auslagerung ihrer Arbeitsplätze und kritisieren die Arbeitsbedingungen in den Subuntnernehmen, welche für die Post unterwegs sind.

Als Gastredner trat Corrado Pardini auf, Nationalrat und Sektorleiter Industrie bei Unia. In seinem Referat analysierte er die Perspektiven für den Werk- und Arbeitsplatz Schweiz nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses. «Wir brauchen dringend eine Allianz für eine neue Geldpolitik», forderte er. Ein Bündnis der Sozialpartner müsste sich gegen die De-Industrialisierung wehren und endlich zur Rettung des Werkplatzes Schweiz ansetzen.

Bei den statutarischen Geschäften stand unter anderem die Wahl eines neuen Geschäftsleitungsmitglieds an. Auf Vorschlag der Branchen wählten die Delegierten den bisherigen Zentralsekretär Daniel Münger (54) zum neuen Leiter des Sektors Logistik. Münger verfügt über eine langjährige Gewerkschafts- und Polit-Erfahrung. Er löst Fritz Gurtner ab, der über 10 Jahre diese Funktion inne hatte.

- Resolution zur Auslagerung des Postsachen-Transportes (PDF)
- Resolution zur Initiative «Pro Service public» (2014) (PDF)

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