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Die Erwartungen der Kolleginnen erkunden

Im Rahmen des Internationalen Tags der Frau am 8. März führte syndicom anlässlich von Betriebsbesuchen in der Region Zürich-Ostschweiz eine Umfrage mit Wettbewerb zur Lohngleichheit zwischen Mann und Frau durch. Die Lohnungleichheit zwischen Mann und Frau wird als Problem betrachtet.

 

Mindestlohn und Lohngleichheit von Frau und Mann haben in der gewerkschaftlichen Agenda eine hohe Priorität. Ein Grund für Nicole Weber und Angelika D’Alessandro, syndicom Regionalsekretärinnen in St.Gallen, sowie weiteren Kolleginnen und Kollegen von Zürich sich für die Umfrage am Internationalen Tag der Frau, die mit einen Wettbewerb verbunden war, einzusetzen. Tatsache ist, dass seit dem Jahr 1981 der Grundsatz in der Bundesverfassung verankert ist, dass Frauen und Männer für gleichwertige Arbeit der gleiche Lohn zusteht. 15 Jahre später wurde mit dem Bundesgesetz über die Gleichstellung von Mann und Frau (Gleichstellungsgesetz, GlG) die rechtliche Durchsetzung dieses Anspruchs wesentlich erleichtert. Es hat lange gedauert, bis das Recht auf gleichen Lohn für Frauen und Männer gesetzlich festgeschrieben wurde. Von einer tatsächlichen Lohngleichheit sind wir aber auch heute noch weit entfernt. Frauen verdienen immer noch rund 18 % weniger als Männer für gleichwertige Arbeit.


Die Wünsche ausloten

Vor diesem Hintergrund war der Bedarf für die beiden St.Galler Gewerkschafterinnen gegeben, in Richtung Lohngleichheit etwas zu unternehmen. „Die Lohnunterschiede sind noch immer da, von Branche zu Branche in unterschiedlicher Höhe“, bekräftigt Nicole Weber und ergänzt, dass die Mindestlohninitiative in direktem Zusammenhang stehe mit der Lohngleichheit, denn Mindestlöhne sind – zusammen mit Lohnkontrollen – das griffigste Instrument gegen Lohndiskriminierung. Anlässlich der Losziehung für die Gewinnerinnen des Wettbewerbes, als Glücksfee waltete übrigens Dorien Heini, Praktikantin im VPOD-Sekretariat, erklärte die Gewerkschaftssekretärin auch die weiteren Gründe der Umfrage. Am Puls der Zeit zu sein, sei für sie wichtig. Das heisst, die Wünsche und Bedürfnisse der Arbeitnehmerinnen der verschiedenen Branchen auszuloten. „ Wir wollen wissen, bei welchen frauenspezifischen Problemen (Lohndiskriminierung, Kinderbetreuung, familienfreundliche Arbeitszeiten oder Beschäftigungsdiskriminierung) Unterstützung durch die Gewerkschaft gefordert wird.

 

Wie die Umfrage zeigte, erachten 86 % von den befragten Frauen die Lohnunterschiede zwischen Mann und Frau generell als Problem. 62 % von den Teilnehmerinnen finden indes, dass in ihrem Betrieb keine Lohndiskriminierung zwischen Mann und Frau herrsche. 60 % von den Teilnehmerinnen  finden, dass in ihrem Betrieb die Aufstiegsschancen als Frau gleich gut sind wie als Mann. Diese Umfragewerte lassen sich dadurch begründen, dass der geschlechterbedingte Lohnunterschied in GAV-Branchen geringer ist als in Branchen ohne GAV. Deshalb: Der GAV GIV (Grafische Industrie und Verpackung) muss allgemeinverbindlich erklärt werden, um die tatsächliche Lohngleichheit zu fördern. Klar sind auch die Resultate, bei welchen frauenspezifischen Themen gewerkschaftliche Unterstützung gefordert wird: Über alle Branchen und Altersgruppen fordern die Frauen familienfreundliche Arbeitszeiten und Kinderbetreuung. Die Forderung nach Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist ungebrochen. Syndicom wird sich bei den Arbeitgebern und auf sozialpolitischer Ebene weiterhin nachdrücklich für Lohn- und Chancengleichheit einsetzen.

Ein grosser Frust

Neben den oben erwähnten Stimmen holten wir noch eine weitere ein: jene der Glücksfee Dorien Heini. Die Praktikantin und baldige Absolventin der Berufsmatura meinte zum Thema Lohn und Gleichberechtigung: „Noch bekomme ich weniger mit zum Thema Lohngleichheit, doch höre ich gelegentlich aus meinem männlichen Bekanntenkreis, dass es eigentlich richtig sei, dass Frauen in der gleichen Position weniger verdienen sollten. Ich finde das frustrierend“, sagt die junge Frau.

 


      Glücksfee Dorien Heini zieht ein Glückslos aus dem Kasten.

      Links im Bild Nicole Weber vom St.Galler Regionalsekretariat. © Fritz Heinze

 Gewinnerinnen

1. Preis (Wellness-Weekend im Wert von Fr. 800.00): Sandra Wittwer, Thalia Shopping Arena, St. Gallen, 2. Preis (Übernachtung mit Halbpension im Hotel Appenzell in Appenzell im Wert von Fr. 380.00): Immacolata Iapichino, Postfinance AG Frauenfeld, 3.-5. Preis (je ein Candlelight-Dinner im Restaurant Uto Kulm, Uetliberg): Eleonore Nurh Wieland, Swisscom Schweiz AG Zürich, Christina Binggeli, Swisscom Schweiz AG St. Gallen, Lucia Bräker, Swisscom Schweiz AG St. Gallen. Wir gratulieren herzlich!

Dank finanzieller Unterstützung durch die folgende Sektionen konnte die Umfrage mit den Preisen durchgeführt werden: Sektion Zürich Telekom, Sektion Zürich Post, Sektion Ostschweiz und RASK Fond.


Fritz Heinze, Steinach

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