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Die Gewährleistung der Menschenrechte durch Teleperformance muss sichergestellt werden

Im weltweit grössten Contactcenter Teleperformance, welches in der Schweiz und in weiteren 75 Ländern tätig ist und mehr als 280‘000 Mitarbeitende beschäftigt, werden wiederholt Menschen- und Arbeitnehmendenrechte verletzt. Wir stehen deshalb mit allen Gewerkschaften der Contact- und Callcenter-Branche gemeinsam dafür ein, dass dieser Missstand behoben wird und die Menschen- und Arbeitnehmendenrechte in sämtlichen Betriebsstätten des Unternehmens auf der ganzen Welt gewahrt werden.

Deklaration der UNI Global Union

Als Mitgliedsorganisationen von UNI ICTS arbeiten wir seit mehreren Jahren zusammen, um die Probleme bei Teleperformance zu lösen, und konnten dadurch in einzelnen Ländern bereits einige Erfolge erzielen. So erhielten infolge unserer Bemühungen über einen Zeitraum von fast zwei Jahren die Beschäftigten in der Dominikanischen Republik endlich das Recht, sich ohne Angst und ohne Einmischung des Arbeitgebers gewerkschaftlich zu organisieren. Dies ist eine bedeutende Errungenschaft, löst aber nicht die systematischen Probleme, die in den vielen Betriebsstätten von Teleperformance bestehen.

Teleperformance-Beschäftigte sind in mehreren anderen Ländern mit Problemen am Arbeitsplatz und dem Widerstand der Arbeitgeber konfrontiert, wenn sie versuchen, sich in Gewerkschaften zusammenzuschließen, um diese Probleme zu lösen. In Ländern wie Mexiko, den Philippinen, Kolumbien und den Vereinigten Staaten haben Arbeitnehmende extreme Angst vor Vergeltungsmaßnahmen geäußert, selbst wenn sie Probleme wie u.a. Zwangsüberstunden, unbezahlte Arbeit und sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz auch nur ansprechen.

Teleperformance verfolgt aber keinen Ansatz, der für das gesamte Unternehmen gilt, um sicherzustellen, dass es an seinen Standorten nicht zu Menschenrechtsverletzungen kommt. Nach dem neuen französischen Sorgfaltspflichtengesetz ist das Unternehmen jedoch dazu verpflichtet, einen Sorgfaltspflichtenplan zu veröffentlichen, um die Gefahr von Menschenrechtsverletzungen in seinen Betriebsstätten weltweit zu ermitteln, aktive Schritte zur Bewältigung dieser Gefahren zu unternehmen und einen Warnmechanismus gegenüber französischen Gewerkschaften einzuführen. Bisher hat Teleperformance nicht nachgewiesen, dass sie dieser Verpflichtung nachkommen.

 

Vor Kurzem hat das Unternehmen ausserdem erklärt, dass es kein globales Abkommen mit UNI unterzeichnen wird, um die systematische Einhaltung der grundlegenden Menschen- und Arbeitnehmendenrechte zu gewährleisten.In Ermangelung ehrlich gemeinter Bemühungen, die oben genannten Probleme zu lösen, unterstützen wir einen Plan, der Teleperformance für Menschenrechtsverletzungen in all seinen Betriebsstätten zur Rechenschaft zieht und engagieren uns aktiv für dessen Umsetzung. Insbesondere vereinbaren wir:

  • die französische Regierung aufzufordern, das französische Sorgfaltspflichtengesetz durchzusetzen und sicherzustellen, dass Teleperformance Massnahmen zur Verringerung möglicher Menschenrechtsverletzungen in all seinen Betriebsstätten weltweit ergreift.
  • Teleperformance dazu zu bringen, sich an die von ILO, OECD und UNO verabschiedeten internationalen Menschenrechtsstandards für multinationale Unternehmen zu halten.
  • Regierungsbeamte, NGOs, Unternehmen, Investoren und andere Interessengruppen aufzufordern, die Umsetzung dieser Standards zu unterstützen.
  • falls erforderlich die Öffentlichkeit auf das Verhalten von Teleperformance in Frankreich und anderen Ländern, in denen das Unternehmen tätig ist, aufmerksam zu machen.

Alle oben beschriebenen Massnahmen werden ergriffen, um die Einhaltung der Menschenrechte im gesamten Teleperformance-Unternehmen zu gewährleisten und haben das Ziel, ein globales Abkommen mit Teleperformance abzuschliessen, damit alle Beschäftigten gerecht und mit Würde behandelt werden.

Weitere Informationen dazu auf der Webseite von UNI Global Union

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