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Die SGB-Gewerkschaften fordern für 2017/2018 1,5 bis 2 Prozent mehr Lohn

Um die Lohndiskriminierung zu korrigieren, sollen die Löhne der Frauen stärker angehoben werden.

v.l.n.r.: Daniel Münger, Vania Alleva, Paul Rechsteiner, Daniel Lampart, ©SGB

Die Zeichen stehen auf Aufschwung. Alle Wirtschaftsindikatoren sind positiv und die Teuerung wird in den Verhandlungsmonaten mit 0,5% im positiven Bereich liegen. Binnenwirtschaft und Finanzsektor bezeichnen die Geschäftslage als gut. Selbst in Branchen wie Exportindustrie oder Gastgewerbe, die wegen des starken Frankens unter Druck standen, geht es aufwärts.

Dieser Aufschwung muss den Arbeitnehmenden gehören. In den letzten 20 Jahren schöpften Manager, Topverdiener und Aktionäre die Produktivitätsgewinne ab. Die Löhne der normalen Angestellten gerieten in Rückstand und wurden gleich wieder von steigenden Krankenkassenprämien aufgefressen. Sogar in Deutschland stiegen die Reallöhne in den letzten drei Jahren ungefähr doppelt so stark wie in der Schweiz.

Damit auch die tieferen und mittleren Einkommen wieder zum Zug kommen, braucht es generelle Lohnerhöhungen. Individuelle Erhöhungen leisten nur der Selbstbedienungsmentalität in den Führungsetagen Vorschub. Besondere Lohnerhöhungen brauchen die Frauen. Bei gleicher Position, Qualifikation und Erfahrung verdienen sie pro Jahr im Schnitt 7000 Franken weniger als Männer.

Ausgewählte Lohnforderungen

  • Swisscom und weitere Telecom-Anbieter: Reallohnerhöhung von 1%
  • Grosse Medienhäuser: mindestens 100 Franken mehr
  • Bau: +150 Fr. generell + Beitrag an die Krankenkassenprämien
  • Ausbaugewerbe: +1,5%
  • Detailhandel: +1,5% generell, Handlungsbedarf bei mittleren Lohnkategorien und Frauen
  • Gastgewerbe: +2% generell
  • Private Sicherheit: Stufenanstiege sowie +1% auf Mindestlöhne für EinsteigerInnen, Angleichung der Löhne von Teilzeitangestellten an jene der Vollzeitangestellten
  • Industrie (alle Branchen): konkrete Forderungen erst im Herbst, voraussichtlich +1,5-2% (SGB)

Daniel Münger: «Mit generellen Lohnerhöhungen die Schweizer Wirtschaft stärken»

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