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Die tiefen JournalistInnen-Löhne sind ein Thema beim Bund

Seit 2004 stehen die Journalistinnen und Journalisten ohne GAV da. Seither sinken die Löhne. Die Honorare der Freien befinden sich sogar im freien Fall. Inzwischen sind die Löhne auch zur Bundessache geworden. An der Branchenkonferenz informierte Daniel Lampart vom SGB über das Vorgehen der Tripartiten Kommission des Bundes. 

 

Daniel Lampart gab an der Branchenkonferenz Presse und elektronische Medien gleich anfangs die Marschroute vor: «Unser Ziel ist ein neuer GAV.» Und er machte Mut: «Die Sache hat Potenzial.» Auf Initiative des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds (SGB) befasst sich inzwischen die Tripartite Kommission des Bundes (TPK) mit dem Problem der Niedriglöhne im Journalismus.

 

Lampart erläuterte die Aufgaben dieser Kommission. Sie gehört zu den flankierenden Massnahmen zum Schutz vor Lohndumping, die im Zuge der Personenfreizügigkeit 2002 eingeführt worden waren. In der TPK sitzen Vertreterinnen und Vertreter von Behörden, Arbeitgebenden und Gewerkschaften. Unter Lohndumping wird das wiederholte missbräuchliche Unterbieten der orts-, berufs- oder branchenüblichen Löhne verstanden. Solche Richtlöhne können aus Gesamtarbeitsverträgen, Lohnstatistiken oder Kontrollen in den Betrieben abgeleitet werden und gelten sowohl für Schweizer wie ausländische Arbeitnehmende.

 

syndicom und Impressum haben inzwischen zahlreiche Fälle von massivem Lohndumping bei den freien Medienschaffenden dokumentieren können. Ebenso konnten die Gewerkschaften klar beweisen, dass die Löhne der Festangestellten, vor allem für jüngere und diejenigen, die im Onlinebereich arbeiten, stark unter Druck geraten sind. Für die TPK ist das ist eine wichtige Voraussetzung, um Mindestlöhne erlassen zu können.

In der Vergangenheit konnten auf diese Weise in verschiedenen Branchen erhebliche Verbesserungen erzielt werden: Dank der TPK gilt im Reinigungsgewerbe ein schweizweit geltender GAV, während die Angestellten der Hauswirtschaft (national), der Kosmetikbranche (Tessin und Genf) und Callcenter (Tessin) von Verbesserungen eines Normalarbeitsvertrags profitieren können.

 

«Dass bei den Löhnen im Journalismus Handlungsbedarf besteht, ist zumindest vonseiten der Behörden klar», erklärte Lampart. So weit seien die Arbeitgeber allerdings noch nicht. «Wir müssen weiter Druck machen. Wir bekommen nichts geschenkt.» Lampart zeigte sich zuversichtlich, dass in den nächsten Monaten Hearings stattfinden werden. Denn das Ziel ist und bleibt der Abschluss eines neuen GAVs.


Daniel Bouhafs, freier Journalist, Zürich

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