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Ein weiterer schwerer Schlag gegen die Westschweizer Presse

Ringier Axel Springer schliesst L’Hebdo

© Ringier

Die heute Vormittag angekündigte Einstellung des Westschweizer Wochenmagazins L’Hebdo von Ringier Axel Springer (RAS) versetzt der Presse in der Romandie einen weiteren schweren Schlag. Der Entscheid sorgt in der Westschweiz für Konsternation und Wut. syndicom ist tief beunruhigt über die Folgen für die Medienvielfalt, den investigativen Journalismus und die Zukunft der Medien in der Romandie. Die Gewerkschaft erklärt sich solidarisch mit den betroffenen MitarbeiterInnen und bietet ihnen ihre Unterstützung an.

Medienvielfalt in Gefahr

Die Schliessung von «L’Hebdo», dem letzten politischen Wochenmagazin in der Westschweiz, und der damit verbundene Abbau von 37 Stellen versetzen der Medienvielfalt, dem investigativen Journalismus und dem Informationsangebot für die breite Öffentlichkeit einen weiteren Schlag. In der Medienmitteilung von RAS nicht einmal erwähnt werden die Folgen für die Auslastung (und somit die Beschäftigten) im Druckzentrum in Zofingen.

Bereits gefährdete Branche
syndicom ist besorgt über die Folgen für die Beschäftigten in einem gefährdeten Berufsumfeld: Ende 2016 sind bereits Entlassungen bei der «Tribune de Genève» und «24Heures» der Tamedia-Gruppe vorgenommen worden. Die Gewerkschaft bedauert, dass die beiden Deutschschweizer Medienkonzerne auf diese Weise über Sein oder Nichtsein wichtiger Titel der Westschweizer Presse entscheiden können.

Kannibalisierung
Durch den Ausbau der Werbeplattformen im Internet und ihre Weigerung, die Gewinne aus dem kommerziellen Online-Bereich in den Printbereich zu investieren, haben die beiden Verleger ihre eigenen gedruckten Titel kannibalisiert.

Ein Käufer für «L’Hebdo»?

Im Konsultationsverfahren ist RAS gefordert, alles zu unternehmen, um Entlassungen zu verhindern. Dafür muss die Gruppe insbesondere aktiv nach einem Käufer für «L’Hebdo» suchen. syndicom ist im Übrigen skeptisch bezüglich der angekündigten Investitionen in das «Konferenzgeschäft», das mit Journalismus nicht mehr viel zu tun hat.

syndicom erklärt sich solidarisch mit allen von der Einstellung betroffenen Personen und ist bereit, das Personal von «L’Hebdo» in der kommenden schwierigen Phase zu unterstützen.

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