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Erfolgreiche Protestaktion trotz Einschüchterung durch PostAuto

300 Chauffeusen und Chauffeure von privaten Postauto-Unternehmen sind dem Aufruf von syndicom gefolgt und traten am 18. Juli ihren Dienst in einem blauen statt dem regelkonformen gelben Hemd an. Mit dem Slogan «Ich bin kein ­PostAuto» wurde auf die krassen Unterschiede bei Löhnen und Anstellungsbedingungen zwischen den Privatunternehmen und den Regie­betrieben von PostAuto hingewiesen.

 

Das nationale Aktionskomitee des Fahrpersonals der PU und von syndicom hat seine Forderungen schon lange bekannt gemacht: Das Personal der privaten Unternehmen soll dem gleichen Gesamtarbeitsvertrag unterstellt werden wie das Personal der Regiebetriebe von PostAutoAG.

Das würde bedeuten, dass die Lohnunterschiede von bis zu einem Monatsgehalt pro Jahr verschwinden, die Zu­lagen-, Ferien- und Pausenregelungen vereinheitlicht werden. Für die gleiche Arbeit sollen die gleiche Bedingungen gelten.

Am Morgen des 18. Juli haben rund 300 Chauffeusen und Chauffeure ihren Dienst in einem blauen Hemd angetreten. 200 Hemden waren im Vorfeld verschickt worden, 200 weitere wurden vor Ort verteilt. In den Bussen wurden zudem Kleber angebracht, Kleinplakate aufgehängt und Flyer an die Fahrgäste verteilt. Besonders gut war die Beteiligung im Bündnerland, im Jura und im Tessin, zurückhaltender war die Reaktion im Mittelland. Im Unterwallis haben die privaten Postautochefs mit massivem Druck und Drohungen das Personal bei Dienstantritt vor Ort eingeschüchtert.

syndicom zieht folgendes Fazit:

  • Die Fahrerinnen und Fahrer haben trotz Einschüchterungs- und Druckversuchen von PostAuto AG viel Zivilcourage und eine hohe Solidarität gezeigt.

  • Die Fahrgäste der Postautos konnten für die Anliegen des Personals sensibilisiert werden und brachten sehr viel Verständnis für die «Kampfmassnahme» auf, welche ja weder die Zuverlässigkeit noch die Qualität des Postauto-Linienbetriebs in Frage stellte. Diese Haltung wurde in Online-Kommentaren bestätigt.

  • Viele private Postauto-Unternehmen haben besonnen und zurückhaltend reagiert. syndicom geht davon aus, dass sich in einigen Regionen die Gemüter wieder beruhigen werden. Sollten wirklich Verwarnungen ausgesprochen werden, wird syndicom in jedem einzelnen Fall intervenieren.

An die Adresse von PostAuto AG richtet syndicom nach diesem Aktionstag folgenden Apell: Statt sich plakativ um den Markenschutz zu kümmern, wäre es jetzt endlich Zeit, etwas für das Image als faire Arbeitgeberin zu tun. syndicom signalisiert in dieser Frage weiterhin ihre Gesprächsbereitschaft. (red)

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