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Erinnerungen, Freundschaft und Engagement

Bei herrlichem Wetter trafen sich über 160 ehemalige Kolleginnen und Kollegen aus der grafischen Industrie am 18. Mai in Bulle (FR) zum 5. Pensioniertentreffen des Sektors Medien von syndicom. AHV+ war ein Gesprächsthema. Und auch der Moléson. 

 

syndicom führt eine schöne Tradition aus der Zeit von comedia weiter und organisiert alle drei Jahre ein schweizweites Pensioniertentreffen des Sektors Medien. Das Organisationskomitee dieses 5. Treffens – Rodolphe Aeschlimann, Peter Rymann, Pierre-André Charrière und Théo Savary mit Unterstützung von Astrid Pulfer und Sarah Egger – leistete hervorragende Arbeit und nahm die Gäste in Bulle quasi an der Zug- oder Bustüre in Empfang.

Beim Apéro in der gedeckten Vorhalle des Altstadtrestaurants Les Halles, den die Stadt Bulle den Ehemaligen offerierte, wurden Erinnerungen und Neuigkeiten ausgetauscht, bevor alle zum Mittagessen in den ersten Stock wechselten.

Zeit für echten Widerstand

Vor dem Essen hiessen die OrganisatorInnen und die Behörden von Bulle die Pensionierten willkommen. Peter Rymann, Vizepräsident IG Pensionierte, gab die Mutationen bekannt und erinnerte an die Herausforderungen für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Branche grafische Industrie – die noch nicht Geschichte sei. «Es ist an der Zeit, einen echten Widerstand zu organisieren», forderte er. Die für vorangegangene Generationen erreichten Errungenschaften sollen verteidigt werden, wie die AHV – «ein geniales System, das wir behalten müssen». Unser Ziel sei, die AHV mit der Abstimmung vom 25. September über AHV+ zu stärken. Er dankte auch Corinna und Nina für ihre Dolmetsch­arbeit.

Raoul Girard, Vize-Stadtpräsident von Bulle, erklärte, es sei kein Zufall, dass jährlich eine Million Menschen das Städtchen besuchten. Neben seinem Charme und den kulturellen Sehenswürdigkeiten wie Museum und Schloss warte Bulle auch mit kulinarischen Genüssen wie dem Gâteau bullois oder Fondue auf. Bulle sei stolz auf seine Vergangenheit und habe sich in den letzten Jahren auf 22 000 EinwohnerInnen stark vergrössert.

Alain Carrupt sagte, er freue sich, an diesem Treffen dabei zu sein, umso mehr, als es sein «letzter offizieller Akt» als Präsident von syndicom sei. Wegen gesundheitlicher Probleme hat er den «klugen Entschluss» gefasst, am 1. Juli vorzeitig in Rente zu gehen. «Die Pensionierten haben eine wichtige Rolle, allein deshalb, weil in der Schweiz alle 8 Minuten jemand pensioniert wird und die Rentnerinnen und Rentner ein wachsendes Wählerpotenzial bilden.» Er hofft deshalb, dass sie sich für die AHV+ einsetzen. Der Präsident der IG Pensionierte, Roland Gutmann, äusserte sich ebenfalls erfreut über Alains Teilnahme an diesem 3. Treffen.

Zugehörigkeit zur Gewerkschaftsfamilie

Im Anschluss trug der Chor «Quatuor des Gueux» aus Bulle typische Lieder aus dem Kanton Freiburg vor, unter anderem ein Lied über einen Berg, der den Greyerzern am Herzen liegt: den Moléson. «Unser Freiburger Fujiyama», witzelte ein Sänger.

Nach dem Chorvortrag sprach die Waadtländer Ständerätin Géraldine Savary, deren Vater, Théo Savary, aus Bulle stammte, über ihre Kindheit im Städtchen. Théo Savary, Typograf, Gewerkschafter und Mitorganisator dieses Treffens, hat ihr Werte wie Brüderlichkeit und Kampfgeist mitgegeben, für die sie sich auch im Ständerat einsetzt. Géraldine Savary sagte, sie sei stolz, zur Gewerkschaftsfamilie zu gehören, und glücklich, engagierte Eltern gehabt zu haben. Im Namen dieser Werte gab sie ein leidenschaftliches Plädoyer für die AHV+ ab. Die erste Säule sei stark gefährdet, und das Projekt Altersvorsorge 2020 sei nicht akzeptabel und werde im jetzigen Zustand bekämpft werden. Für sie ist «AHV+ realistisch und realisierbar. Das ist eine Gelegenheit, uns Gehör zu verschaffen. 200 000 Rentnerinnen und Rentner, die unter der Armutsgrenze leben, das kann man nicht hinnehmen.»

Beim Abschied freuten sich alle bereits auf das nächste Treffen in drei Jahren.

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