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Erster Erfolg dank Aktionstag

Die WagenführerInnen erzielten am 29. September mit einem Aktionstag einen ersten Erfolg: Die Post hat die Vernehmlassung um zwanzig Tage verlängert, bis zum 25. Oktober. Die Angestellten wollen sich auch in die weiteren Verhandlungen entschlossen einbringen.

 

Am 4. September hat die Post angekündigt, ihre LKW-Flotte ab Ende 2016 auszugliedern. Auf diese Ansage formierte sich Widerstand: Denn für 187 Post-Mitarbeitende, welche als Wagenführer angestellt und mit den posteigenen LKWs unterwegs sind, würde eine Auslagerung das Verschwinden ihrer Jobs bedeuten. Unterstützt durch syndicom, wehren sich die WagenführerInnen gegen die Pläne. Am 29. September haben sie ihrem Unmut mit einer symbolischen Aktion Luft gemacht.

Ein Unding

Am Vortag eines Treffens mit der Post-Direktion versammelten sich die Wagenführer zu einem Aktionstag in der gesamten Schweiz. Die Chauffeure trugen die schwarzen T-Shirts der «Stop Auslagerung!»-Kampagne und protestierten mit Plakaten auf ihren Wagen. Die Post sei für den Transport der Pakete, Zeitungen und Briefe zuständig. «Es ist ein Unding, dass die Post ihre eigenen Waren nicht mehr transportieren will» erklärt Jean-Charles Froidevaux, Post-Wagenführer in Biel und Vertreter der französischen Schweiz bei den Verhandlungen. Die Wagenführer befürchten auch, dass nach diesen Auslagerungsplänen weitere Massnahmen von Seiten der Post folgen.

 

Das Gesetz des Dschungels

Eine Ausgliederung habe ausserdem Einfluss auf ihre Arbeitsbedingungen: Bei der Post hat ein Chauffeur am Ende seiner Karriere um 5000 Franken netto pro Monat. Bei Privatfirmen, wo es keine Gesamtarbeitsverträge gibt, liegt der Lohn durchschnittlich 1000 Franken tiefer. «Das ist das Gesetz des Dschungels», erklärt Jean-Charles Froidevaux.

In Boudry zählt Charles Baume zu den letzten sechs Chauffeuren. Er hat 43 Dienstjahre hinter sich. «Wer wird mich mit 60 noch einstellen?» Charles befürchtet, dass ihm die Post eine Arbeitsstelle als Zusteller anbieten wird – mit mehr Auslieferungen und einem beschleunigten Arbeitsrhythmus.

Post soll ihre Pflicht wahrnehmen

Nach einer kompletten Auslagerung würden die Transporte von anderen Unternehmen gefahren. Zudem können Aufträge ohne Wissen der Post an ­dubiose Subunternehmen ­weitergegeben werden, deren Arbeitsbedingungen unbekannt und auch nicht kontrollierbar sind. Die Post hat als Staatsunternehmen eine soziale Verantwortung und muss für gute Arbeitsplätze sorgen. Daher ist es wichtig, dass wir uns wehren!

Entschieden in die Zukunft

Einen Tag später, am 30. September, fand die geplante Diskussionsrunde mit der Post, mit syndicom und einer Arbeitnehmerdelegation in Bern statt. Die Post hat die Frist zur Einreichung von Alternativvorschlägen schliesslich um zwanzig Tage bis zum 25. Oktober verlängert – ein erster Erfolg!

( syndicom, mit «L’Express»)

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