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Es kostet auch Geld, den Fortschritt human zu gestalten

Kommentar


Die digitale Revolution ist im Gange, heisst es. Fahrerlose Autos, Big Data, Smartphones, Cloud Computing, 3D-Druck, Staatstrojaner und so weiter: Ein neues, oft englisches Vokabular bezeugt diese Umwälzung. Die digitale und vernetzte Zukunft scheint unvermeidlich – es lockt das Eldorado der unendlichen Datenschätze.

Unsere Daten sind oft sehr persönlich. Sie zeigen unsere Vorlieben, Bedürfnisse und Träume. Mithilfe von Algorithmen wollen Konzerne und Staaten alles über uns erfahren, sie bauen sich den gläsernen Bürger, die gläserne Konsumentin. Die neuen Technologien dienen also nicht dazu, uns zu grösserer Freiheit zu verhelfen. In erster Linie geht es vielmehr darum, wie diese Daten effizient genutzt werden können.

Die Folgen der Digitalisierung in Bezug auf die Schaffung oder den Abbau von Arbeitsplätzen sind noch unklar. Für die Optimisten führt technologischer Fortschritt auch zu neuen Erwerbsmöglichkeiten. Für andere wie die Ökonomen Erik Brynjolfsson und Andrew McAfee vom MIT (Massachusetts Institute of Technology) bedroht die Digitalisierung eine grosse Zahl von Arbeitsplätzen. Ähnlich äusserte sich ETH-Soziologe Dirk Helbing am Kongress des Gewerkschaftsbundes des Kantons Bern.

Unsere Aufgabe als Gewerkschaft ist es, unseren Mitgliedern in diesem fundamentalen Wandel zur Seite zu stehen. Verschiedene Konzerne, deren Arbeitnehmende wir vertreten – nicht nur die Swisscom, auch die Post, Ringier oder Tamedia –, wandeln sich zunehmend zu Schweizer Internetriesen. Dass syndicom diese Unternehmen seit längerer Zeit begleitet, stellt eine grosse Chance für uns dar, die wir packen müssen.

In den letzten fünfzehn Jahren haben die Unternehmen dank dem Engagement ihrer Angestellten Milliardengewinne gemacht. Im Rahmen der Sozialpartnerschaft und der GAV-Verhandlungen wird syndicom die Unternehmen daran erinnern, dass erhebliche finanzielle Anstrengungen unternommen werden müssen, um den Wandel abzustützen und dass niemand am Wegrand zurückgelassen werden darf. Wir müssen intelligente Lösungen finden. Dafür braucht es eine kämpferische Gewerkschaft, deren Stärke auf einer breiten und mobilisierten Basis beruht. Die Zukunft liegt auch in unseren Händen und wird nicht nur im Silicon Valley entschieden.

Yves Sancey

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