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Ethik für Roboter

In 20 Jahren sind Roboter wohl intelligenter als Menschen. Was machen wir dann? Als Antwort auf diese Frage ruft Philip Jennings von UNI Global Union zur Ausarbeitung eines weltweiten Pakts über künstliche Intelligenz auf. 

 

Im 80er-Jahre-Filmklassiker «Terminator» geht es um die Bedrohung der Menschheit durch Roboter, die von einer Superintelligenz geschaffen wurden. Diese war ihrerseits aus der «technologischen Singularität» hervorgegangen – dem Zeitpunkt, ab dem die künstliche Intelligenz (KI) die menschliche Intelligenz übersteigt. Inzwischen hat die Realität die Fiktion fast übertroffen.

Seit Jahren wird vor den Gefahren der Automatisierung für die Beschäftigung gewarnt. In diesem Jahr hat das WEF Davos künstliche Intelligenz erstmals in seinen Weltrisikobericht aufgenommen. Im Februar erklärte Elon Musk, Gründer und Chef von Tesla und SpaceX, die Menschheit müsse zu ihrer Rettung ihre biologische Intelligenz mit digitaler Intelligenz verschmelzen – also Cyborgs erschaffen. Der Facebook-Gründer Mark Zuckerberg schrieb in einem Manifest, er zähle auf die KI, um die Probleme von «Fake News», Filterblasen und Zensur zu lösen – kurz: «um die positiven Wirkungen der sozialen Netzwerke zu verstärken und die negativen Auswirkungen zu begrenzen».

Im französischen Präsidentschaftswahlkampf ist die Idee einer «Robotersteuer» aufgekommen (s. unten). Das Europäische Parlament verwarf einen solchen Vorschlag noch, es lässt aber bereits untersuchen, ob Robotern der Status einer juristischen Person zugewiesen werden könne. In der Schweiz reichte derweil die grüne Nationalrätin Lisa Mazzone ein Postulat ein, das den Bundesrat beauftragt, einen Bericht über die Besteuerung von Robotern in der Wirtschaft zu erarbeiten.

Wir können die Zukunft noch beeinflussen

Künstliche Intelligenz kommt in vielen Formen: als Kriegsroboter, selbstfahrendes Auto, Börsenalgorithmus, Sprach- und Gesichtserkennung. Die Post forscht an fahrerlosen Bussen und Lieferdrohnen. Vernetzte Häuser, Smart Citys und das Internet der Dinge sind auf dem Vormarsch. Wir können diese Zukunft noch beeinflussen: Das glaubt Philip Jennings, Generalsekretär von UNI Global Union, der zu einem globalen Pakt über künstliche Intelligenz aufruft. Der gebürtige Waliser steht an der Spitze eines Dachverbands, dem 900 Gewerkschaften aus 150 Ländern – darunter syndicom – mit insgesamt 20 Millionen Mitgliedern angehören. Ein Gespräch mit ihm über Roboter, Moral und unsere Arbeitswelt.

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