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FaKoPV: Vielfältige Themen an der Frühjahrssitzung 2014

Schwerpunkte an der FaKoPV vom 28. April 2014 bildeten das Projekt «Erhebung Zeitwerte» und das Vorhaben «Weiterentwicklung PV». Auch die Drittprodukte sowie Schulung und Rückbau von Poststellen wurden diskutiert. Gleichzeitig beschäftigten sich die Teilnehmenden im Rahmen eines Workshops mit dem Thema «Ziele und Druck».

 

Zeiterhebung Betrieb
In den Poststellen sind die Zeitdaten für alle Tätigkeiten, die via V-Max abgewickelt werden, präzise erhoben und können ausgewertet werden. Für Tätigkeiten im Backoffice existieren keine aktuellen Zeiterhebungen. Die letzten Erhebungen liegen fast zehn Jahre zurück. Im März und April 2014 führte PV deshalb im Rahmen des Projektes «Erhebung Zeitwerte» eine neue Zeiterhebung durch. Ziel ist es herauszufinden, wofür im Backoffice wie viel Zeit aufgewendet wird. Beantwortet werden dabei unter anderem Fragen wie: Für welche Tätigkeiten brauchen die Leiter Betrieb wie viel Zeit? Wie zeitintensiv ist die Betreuung der KMU? Welche Prozesse sind am zeitaufwändigsten? Wie viel Zeit wenden die Poststellen für Beratung, wie viel für Administration auf? Wie viel Zeit beansprucht die Verarbeitung von Briefen und Paketen? Wie aufwändig ist die Bewirtschaftung von Postfächern?

Bei der Erhebung geht es nicht um einzelne Poststellen, sondern um die Gesamtheit bei PV. Dabei legt PV besonderen Wert auf eine nachvollziehbare Erhebungsmethodik, die auch extern beglaubigt wurde. Die Erhebung solcher Daten ist wichtig für die interne Preisfestsetzung, die Geschäftssteuerung, die strategische Finanzplanung – und nicht zuletzt auch für den Preisüberwacher, um z.B. die Preise der Post besser nachvollziehen zu können.

Insgesamt sind 1200 Mitarbeitende (in 309 Poststellen und 62 PG) im Projekt «Erhebung Zeitwerte» involviert.

Weiterentwicklung PV
Die Weiterentwicklung PV (WPV) ist für die Zukunft des Bereiches von zentraler Bedeutung. PV hat die Gewerkschaften anlässlich der FaKoPV über das Vorhaben informiert. WPV beinhaltet sechs Vorhaben:

  • Positionierung Drittprodukte
  • Rolle Vertriebsnetz im E-Business
  • Weiterentwicklung Geschäftskundenangebote
  • Produktivität
  • Weiterentwicklung Kundenbearbeitung
  • Prozesskosten

Franz Huber betonte bei dieser Gelegenheit, wie wichtig es ist, PV nicht als losgelöste Insel zu betrachten, sondern als ein wichtiges Bindeglied im Konzern. Die Einbettung in die Konzernstrategie sei zentral, so der Leiter PV.

Vorgehen beim Rückbau von Poststellen

Auf Wunsch der Gewerkschaften und aufgrund zahlreicher Nachfragen seitens Mitarbeitenden – auch Mitarbeitenden im Ruhestand – informierte PV über die geltenden Grundsätze und Zuständigkeiten beim Rückbau von Poststellen.

Das Wichtigste im Überblick:

  • Die Kündigung erfolgt jeweils an Immobilien Management und Services (IMS) bzw. an den Drittvermieter.
  • IMS koordiniert das Vorgehen, wenn mehrere Bereiche von der Kündigung tangiert sind.
  • Der Rückbau erfolgt aufgrund des jeweils geltenden Vertrages. Grundsätzlich gilt das Mietrecht.
  • Für Rück- und Umbauten werden jeweils Offerten eingeholt.
  • Vor dem Rückbau wird eine Vereinbarung zwischen Vermieter, IMS und Gebäudemanager getroffen.
  • Postfächer, Briefeinwürfe und Schrifttafeln an Gebäuden werden unmittelbar nach der Schliessung der Poststelle entweder entfernt oder verschlossen und abgedeckt.

Problemfälle, die bei den Gewerkschaften vorgebracht werden, sollen künftig über den «Direkten Draht» zur individuellen Abklärung gemeldet werden.

SIM-Only bei Swisscom und M-Budget

SIM-Only richtet sich an Leute, die ihr Smartphone-Abo verlängern wollen, ohne gleichzeitig ein neues Smartphone zu Sonderkonditionen zu kaufen. Bei Sunrise und Orange können diese sogenannten SIM-Only-Verlängerungen – in der Regel zu speziellen Konditionen – gemacht werden. Bei Swisscom und M-Budget sind Verlängerungen derzeit ausschliesslich mit dem gleichzeitigen Kauf eines neuen Handys möglich.

Die Gewerkschaften erkundigten sich an der FaKoPV, wann dieses Angebot auch bei Swisscom und M-Budget eingeführt werde. PV informierte, dass eine entsprechende Anfrage bei Swisscom bereits erfolgt sei. Solange Swisscom – und auch M-Budget – SIM-Only jedoch nicht in ihr Sortiment aufnehmen, sind auch PV die Hände gebunden. Denn Aboverlängerungen ohne gleichzeitigen Kauf eines Gerätes machen keinen Sinn, wenn sich daraus kein Kundennutzen ergibt.

Kartenwerte im Verkauf von Geschenkkarten
Bei vielen von der Post angebotenen Geschenkkarten ist der Minimalwert auf CHF 50.00 limitiert. Gemäss Gewerkschaften ist jedoch gerade die Nachfrage nach Geschenkkarten mit einem Wert von CHF 30.00 besonders gross. Was ist der Grund für den hohen Minimalwert von CHF 50.00?

Gemäss PV wird der Minimalwert bei Geschenkkarten von den jeweiligen Anbietern festgelegt – und dieser liege derzeit in den meisten Fällen bei CHF 50.00. Daran dürfte sich kurzfristig nichts ändern, da der Minimalbetrag auf den Geschenkkarten in einem vernünftigen Verhältnis zu den Aufwändungen stehen muss. Der Trend bei den Geschenkkarten geht aber gemäss PV hin zu frei wählbaren Beträgen.

Schulung Geldwäschereigesetz (GWG)
Die Gewerkschaften erkundigten sich, ob PV den Mitarbeitenden nach Abschluss des GWG-Tests die richtigen Antworten abgeben könne. Gemäss PV ist die Abgabe der Antworten nicht vorgesehen und in der Regel unüblich. PV prüft jedoch, ob und in welcher Form gegebenenfalls eine Rückmeldung über die häufigsten Fehler erfolgen soll.

Im Zusammenhang mit den GWG-Tests bemängelten die Gewerkschaften die Französischübersetzungen und baten um Verbesserung der Sprachqualität. Bei PV gingen diesbezüglich bisher keine Beanstandungen ein. PV ist jedoch bereit, die Texte überprüfen zu lassen und hat die Gewerkschaften um konkrete Textbeispiele gebeten, um diese Überprüfung zu erleichtern.

Regionale französischsprachige Geschäftsstelle

In der Vergangenheit sind mehrfach Themeneingaben zu Handen der FaKoPV gemacht worden, die mehrheitlich oder ausschliesslich in der französischsprachigen Schweiz vorgebracht wurden. Aus diesem Grund wird die Sitzung der Geschäftsstelle FaKoPV vom 8. Juli 2014 in einem erweiterten Kreis stattfinden. Teilnehmen werden zusätzlich der HR Leiter West, eine Vertretung von transfair sowie die beiden Französisch sprachigen Vertreterinnen von syndicom ,Chantal Cattin und Claire Juilland. Thematisch werden primär die Eingaben aus der Romandie behandelt werden. Ziel ist ein einheitliches Verständnis zu Fragestellungen, die sprachregional unterschiedlich sind. So kann die Geschäftsstelle besser auf die Bedürfnisse der französischsprachigen Schweiz eingehen.

Workshop zum Thema «Ziele und Druck»

Die Belastung aufgrund des Drucks wird zunehmend stärker empfunden, mit negativen Folgen auf die Gesundheit der Mitarbeitenden und die Präsenzquote bei PV. Das Thema beschäftigt sowohl die Gewerkschaften wie auch PV seit längerer Zeit. Deshalb wurde im Rahmen der FaKoPV ein Workshop zum Thema «Ziele und Druck» durchgeführt. Im Workshop diskutiert wurde insbesondere, welche Art von Einzel- und/oder Teamzielen es braucht, welche Anforderungen an solche Ziele gesetzt werden müssen und welche Auswirkungen sie haben könnten. Ebenfalls Thema war, ob Anreizsysteme sinnvoll wären.

Ein erstes Fazit: Ziele sind durchaus sinnvoll und nützlich, auf die Handhabung kommt es an. Die Workshop-Teilnehmenden waren sich einig, dass bei den Teamzielen das Positive in der Regel überwiegt. Will heissen: Teams nehmen die Ziele und den Druck eher als Chance und Anreiz wahr. Bei den individuellen Zielen hingegen überwiegt eher die Gefahr, dass ein negativer Druck entsteht. Konkretere Aussagen oder gar Massnahmen liegen nach dem Workshop noch nicht auf dem Tisch. Zu vielfältig sind die Herausforderungen. Die bisherigen Erkenntnisse werden nun vertieft und erneut in der FaKoPV diskutiert. Neue Erkenntnisse werden zu gegebener Zeit kommuniziert.

Die nächste FakoPV findet am 20. November 2014 statt.

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