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Firmenkonferenz Swisscom Schweiz: «Wir setzen uns für die Anliegen der gesamten Belegschaft ein»

Am 9. März haben gegen 50 Mitarbeitende von Swisscom Schweiz an einer Firmenkonferenz ihren ersten Firmenvorstand und den Präsidenten Pascal Bassu gewählt.

Dem Firmenvorstand Swisscom Schweiz (SCS) gehören 29 Kolleginnen und Kollegen an, wovon 19 Mitglied der Betriebskommission sind (siehe Kasten Seite 3). Zum Firmenvorstandspräsidenten gewählt wurde Pascal Bassu aus Wetzikon, der gleichzeitig auch die Betriebskommission SCS Zürich präsidiert und Mitglied des Zentralvorstands von syndicom ist. syndicom hat sich mit Pascal Bassu unterhalten.

 

syndciom: Pascal Bassu, erst einmal gratulieren wir dir herzlich zur Wahl als Präsident des Firmenvorstandes Swisscom Schweiz.

 

Pascal Bassu: Danke. Der Dank gilt meinerseits den Kolleginnen und Kollegen, die mir ihr Vertrauen ausgesprochen haben. Das spornt an.

 

Zu was spornt es dich denn an?

Wie ich nach der Wahl bereits gesagt habe, will ich uns als Firmenvorstand sichtbar machen. Und zwar auf beide Seiten. Also gegenüber Swisscom, die erkennen muss, dass hier aktive Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind, die sich für die Anliegen der gesamten Belegschaft einsetzen. Und gegenüber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Ihnen will ich zeigen, dass wir ernsthaft versuchen, Mehrwerte für sie zu schaffen. Und vielleicht motivieren wir die eine oder den anderen ja auch, sich selbst für die Anliegen der Belegschaft einzusetzen.

 

Was sind die nächsten Schritte?

In den kommenden Wochen beanspruchen mich die Weiterentwicklung des Gesamtarbeitsvertrages und die Überarbeitung des Mitwirkungsprozesses. Danach werden wir den neu geschaffenen Firmenvorstand Swisscom Schweiz konstituieren, uns gegenseitig kennenlernen und unsere Aufgaben definieren.

 

Wie geht es weiter?

Wenn der neue GAV 2013 in Kraft ist, gibt es viel Aufbauarbeit. Es wird einige Dinge darin geben, die für alle Beteiligten neu oder zumindest anders sind. Wir wollen als Firmenvorstand bei diesen Prozessen dabei sein und zum Beispiel unsere Leute in Arbeitsgruppen entsenden, falls es solche Instrumente für die Umsetzung benötigt. Und wir wollen auch die Einhaltung des neuen GAV garantieren.

 

Ihr wollt also Polizist spielen?

Nein, nein. Wir sehen ja beim heutigen GAV – und beim neuen GAV wird das anfangs verstärkt so sein –, dass nicht alle Beteiligten den Vertrag gut genug kennen. Ich spreche bewusst von «Beteiligten», da das nicht bloss auf die Vorgesetzten zutrifft. Da ist es wichtig, über Neuerungen oder Änderungen zu informieren und den GAV durchzusetzen. Aber es gibt natürlich sicher auch einzelne Vorgesetzte, die den GAV eher als Empfehlung denn als geltende Richtlinie sehen. Dort muss man auch mal entschiedener auftreten.

 

Ist das nicht Aufgabe der Betriebskommissionen?

Nicht nur. Es ist die Aufgabe aller, die die Sozialpartnerschaft leben. Swisscom unterstützt uns ja bei Verletzungen des GAV, indem sie diese Fälle aufarbeitet und korrigiert. Denn man sitzt nicht Monate zusammen und verhandelt ein Regelwerk, um es dann nur halbherzig umzusetzen. Neben den einzelnen Artikeln verkörpert ein GAV immer auch einen Geist, der dahinter steht. Das gilt ganz besonders für den neuen GAV, der momentan verhandelt wird.

 

Wo werdet ihr sonst noch aktiv werden?

Wir werden sicher reagieren, falls uns gewisse Entscheide nicht «schmecken» werden. Speziell meine ich zum Beispiel Auslagerungen von Tätigkeiten an Dritte, wie es heute vorwiegend im Callcenterbereich passiert. Ich halte das für ein «kurz gedachtes» Gebaren, das zunächst zwar Kosten sparen hilft. Da aber ein nachweislicher Qualitätsabbau damit einhergeht, bringt es der Kundin oder dem Kunden nichts, ausser vielleicht Ärger. Somit bringt es langfristig auch dem Unternehmen Swisscom nichts.

 

Franz Schori, Fachsekretär Sektor Telecom/IT

 

 

 

 

Firmenvorstand Swisscom Schweiz

 

Die Firmenkonferenz Swisscom Schweiz hat die folgenden Kolleginnen und Kollegen in den Firmenvorstand Swisscom Schweiz gewählt: Bachofner-Minder Antoinette, Hermrigen; Bassu Pascal, Wetzikon; Borsa Stefano, Thônex; Buchs Gérald, Tafers; Caprez Roger, Wetzikon; Delley Philippe, Villars-sur-Glâne; Di Giulio Davide, Locarno; Diatta Dominique, Martigny; Furrer Bruno, Romanshorn; Gaillard Erasme, Fribourg; Garcia Emmanuel, Lausanne; Gonzalez José-Ramon, Genève; Goy Martin, Bretonnières; Hofmann Dolkar, Innerberg; Holzer Franz, Basel; Künzi René, Heimberg; Lauener Philippe, La Chaux-de-Fonds; Liengme Catherine, Bienne; Loigerot Yannick, Galmiz; Mata Elöd, Domat/Ems; Nelson Mark, Zürich; Parazzini Eschler Marina, Arbedo; Scheuble Urs, Zürich; Segev Marianne, Liebefeld; Steiner Cornelia, Bottenwil; Wicki André, Niederhasli; Wieland Eleonore, Winterthur; Wirth Verena, Zürich; Zumbach Urs, Gasel. (SF)

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