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Frauen*streik 2021 - Wir lassen nicht locker!

In Bern, Zürich, Lausanne, Bellinzona und vielen anderen Orten fordert syndicom am 14. Juni um 15.19 Uhr an Aktionen und abends an bewilligten Umzügen laut die Gleichstellung ein. Denn zwei Jahre nach dem Frauen*streik von 2019 ist kaum ein Fortschritt in der Gleichstellung spürbar. Im Gegenteil: Die Lohndifferenz zwischen Frau und Mann ist zwischen 2014 und 2018 sogar angestiegen; sie beträgt immer noch etwa ein Fünftel. Darum ist es nur zynisch, wenn der Ständerat und nun auch der Nationalrat die Erhöhung des Frauenrentenalters auf 65 Jahre beschliessen wollen. Die Forderungen vom Frauen*streik 2019 müssen endlich respektiert werden.

Briefzentrum Chur

Steigende Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen, andauernde Diskriminierungen, massive Frauenrentenlücken und ungenügende Betreuungsangebote: Von einer echten Gleichstellung sind wir auch zwei Jahre nach dem Frauen*streik von 2019, an dem über eine halbe Million Menschen teilgenommen haben, noch weit entfernt. Darum gehen auch 2021 Frauen und solidarische Männer wieder auf die Strasse. Um 15.19 Uhr wird schweizweit ein Aktionsmoment zur Lohngleichheit stattfinden. Abends um 18.00 Uhr finden bewilligte Umzüge statt.

Faire Löhne und Lohngleichheit

Die Lohndifferenz zwischen Männern und Frauen zwischen 2014 und 2018 ist grösser statt kleiner geworden, weil insbesondere die Lohndiskriminierung gewachsen ist. Dies bedeutet, dass Frauen faktisch jeden Tag ab 15.19 Uhr gratis arbeiten! Das, obwohl Frauen in der Bildung die Männer längst überholt haben. Frauen und ihrer Arbeit wird immer noch weniger Wert zugestanden.

Dagegen braucht es:

  • Lohngleichheit in allen Betrieben, ohne Lohnsenkungen
  • Lohnanalysen mit Kontroll- und Sanktionsmöglichkeiten
  • Gleichstellungsaspekte in den Gesamtarbeitsverträgen in Branchen mit hohem Frauenanteil

Mehr Zeit und Geld für Betreuungsarbeit

Mehr denn je ist es notwendig, einen gleichberechtigten Zugang zur Erwerbsarbeit zu ermöglichen und eine gerechte Aufgabenverteilung innerhalb der Familien zu fördern. Dafür braucht es ein Anrecht auf vorübergehende Pensenreduktionen mit Rückkehrrecht sowie längere Mutterschafts- und Vaterschaftsurlaube. Firmen sollen vermehrt die Kinderbetreuungsangebote finanziell unterstützen oder gleich selbst anbieten.

Respekt am Arbeitsplatz

Gegen Mobbing und sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz muss konsequent vorgegangen werden. Frauen sind davon häufiger betroffen als Männer. In allen Betrieben müssen klare Präventions- und Sanktions-Massnahmen ergriffen werden. Es muss eine Nulltoleranz kommuniziert und gelebt werden.

Keine Rentenaltererhöhung

Frauen erhalten einen Drittel weniger Rente als Männer. Dies aufgrund der Ungleichheiten beim Einkommen und beim Zugang zur Arbeit, die sich im Laufe eines Arbeitslebens ansammeln. Wir fordern also ein faires und fortschrittliches Projekt AHV 21, ohne Abbau von AHV-Leistungen auf dem Buckel der Frauen und eine Erhöhung der Altersrenten – nicht des Rentenalters für Frauen!

syndicom und die SGB-Gewerkschaften kämpfen weiter.

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