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GAV Post: syndicom kehrt mit klarem Mandat und Forderungspaket an den Verhandlungstisch zurück

Rund 120 Delegierte der drei Konzerngesellschaften der Post haben heute an einer Konferenz der Gewerkschaft syndicom in Bern die Positionen für die Wiederaufnahme der GAV-Verhandlungen geklärt. Die syndicom-Verhandlungsdelegation wird nach einer viermonatigen Pause mit einem neuen klaren Mandat und einem Paket von 10 Kernforderungen an den Verhandlungstisch mit den Arbeitgebern zurückgesandt.

© Margareta Sommer

Die 120 Delegierten der sogenannten «Teilsektorenkonferenz» der Gewerkschaft syndicom sind mit schweren Aktentaschen nach Bern angereist: An mehr als hundert regionalen Informationsveranstaltungen zu den Zwischenergebnissen der GAV-Verhandlungen haben die Basismitglieder der Gewerkschaft in den letzten Wochen über 130 Forderungen und Anträge zuhanden der Delegierten formuliert. «Diese Anträge widerspiegeln nicht nur eine starke Basisdemokratie, sondern auch die vielfältigen Probleme, mit welchen die Postangestellten in ihrem Arbeitsalltag konfrontiert sind. Und viele von ihnen befürchten, dass der Druck in den Betrieben noch weiter zunehmen wird», interpretierte syndicom-Präsident Alain Carrupt die Antragsflut. Der GAV müsse für diese Probleme und Befürchtungen möglichst gute und praktikable Lösungen anbieten.

In der Debatte zeigten die Delegierten – alles Angestellte der drei Konzerngesellschaften der Schweizerischen Post – denn auch sehr viel Verständnis für die Anliegen ihrer Kolleginnen und Kollegen. Die vielen Umstrukturierungen und der tiefgreifende Wandel innerhalb der Post bedeute für das Personal eine grosse Belastung. Deshalb seien die Forderungen nach einem umfassenden Schutz, dem Abbau von Druck und Stress und einem Stopp der weiteren Flexibilisierung der Arbeitsbedingungen gerechtfertigt. Die Angestellten könnten es auch nicht nachvollziehen, wenn die Post angesichts eines Unternehmensgewinns von fast einer Milliarde Franken die Arbeitsbedingungen für das Personal verschlechtern würde.

Die zahlreichen Detailanträge, welche eingereicht worden sind, müssten aber gebündelt werden. Zudem sei es wichtig, dass für die Schlussphase der Verhandlungen die Reihen geschlossen und die Verhandlungsdelegation gestärkt antreten werde.

So entschieden sich die Delegierten für ein 10-Punkte-Programm, welches Forderungen zu zentralen GAV-Bestimmungen zu den Ferien- und Feiertagsregelungen, zur betrieblichen 5-Tage-Woche, zum Kündigungsschutz oder zu den Treueprämien enthält. Zudem schlugen die Delegierten vor, dass syndicom-Präsident Alain Carrupt in der Verhandlungsdelegation Einsitz nimmt und diese politisch unterstützt. Klar bleibt die Stossrichtung für die Verhandlungen, dass man zwar einen Umbau akzeptieren, aber keinen Abbau hinnehmen werde.

Anschliessend an die Versammlung zogen rund 200 Delegierte und Gäste zu Fuss vor den Hauptsitz der Post in Bern. An einer symbolischen Aktion wurde von den syndicom-Verantwortlichen der Ball der Post wieder zugespielt und die Kundgebungsteilnehmer pfiffen gemeinsam die zweite Halbzeit der GAV-Verhandlungen an.

Die Sozialpartner legen nun das weitere Vorgehen fest, wie und wann die Verhandlungen wieder aufgenommen werden.

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