Artikel

Gegen die Ausgrenzung älterer Arbeitnehmender

An seiner Medienkonferenz vom 16. April hat der SGB einen umfassenden Massnahmenplan gegen ungenügenden Kündigungs­schutz, Diskriminierung und zunehmende Ausgrenzung älterer Arbeitnehmender im Berufsleben vorgeschlagen.

 

Die Arbeitnehmenden ab 55 Jahren, in einigen Branchen gar ab 50 Jahren, werden heutzutage öfter entlassen als früher, sie haben es anschliessend viel schwerer als Jüngere, wieder eine Stelle zu finden, müssen sich häufiger mit prekärer Anstellung abfinden oder benötigen dann als Ausgesteuerte Sozialhilfe, was wiederum erhebliche Verluste bei den Altersrenten zur Folge hat.

All das führt dazu, so SGB-Sekretariatsleiter Daniel Lampart, dass sich auch die noch Beschäftigten dieses Alters zunehmend über die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes Sorgen machen.

Gegen die zunehmende Ausgrenzung älterer Arbeitnehmender hat der SGB einen umfassenden Massnahmenplan vorgestellt. In dessen Zentrum stellte SGB-Präsident Paul Rechsteiner den ungenügenden Kündigungsschutz und den fehlenden Schutz vor Diskriminierung: «Wenn das Entlassungs-Tabu bei verdienten langjährigen Mitarbeitern gefallen ist, dann muss ein wirksamer Kündigungsschutz für ältere Arbeitnehmende mit langer Betriebszugehörigkeit eingeführt werden.»

Eine Schutzfunktion hat auch das geforderte Diskriminierungsverbot, das bei der Personalsuche gelten soll, aber auch Gleichbehandlung der Älteren bei der Stellung im Betrieb, in der Weiterbildung und Entlöhnung fordert. Zudem sollen ältere Arbeitnehmende ihre 2.-Säule-Guthaben erhalten und den Rentenanspruch nicht mehr verlieren, wenn sie vor dem Rentenalter arbeitslos werden.

Unia-Co- und SGB-Vizepräsidentin Vania Alleva rief ebenfalls dazu auf, die Anliegen der älteren Arbeitnehmenden endlich ernst zu nehmen. Zahlreiche Branchen wie beispielsweise das Ausbaugewerbe, die Coiffure-Branche oder das Hotelgewerbe beschäftigten nur wenige ältere Arbeitnehmende. In der Textil- und Modebranche herrsche sogar ein «Jugendwahn». Es brauche mehr, nicht weniger Schutz für alle Arbeitnehmenden in der Schweiz – auch für die Älteren, so Alleva. Deshalb sei es auch falsch, die Verstärkung der flankierenden Massnahmen auf die lange Bank zu schieben. (SGB)

Informiert bleiben

Persönlich, rasch und direkt

Du willst wissen, wofür wir uns engagieren? Nimm Kontakt zu uns auf! Bei persönlichen Anliegen helfen dir unsere Regionalsektretär:innen gern weiter.

syndicom in deiner Nähe

In den Regionalsekretariaten findest du kompetente Beratung & Unterstützung

Jetzt Mitglied werden